Leichtathletik Silvesterläufe verlangen den Athleten einiges ab
Rhein-Kreis. · In Uedesheim gingen fast 1000 Athleten auf die Strecke. Habtom Tedros lief beim Silvesterlauf von Werl nach Soest auf Rang zwei.
Neuss hat wieder einen Spitzenläufer. Am letzten Tag des alten Jahres – gleichzeitig sein 22. Geburtstag – unterstrich Habtom Tedros eindrucksvoll, dass er das Zeug hat, in die Fußstapfen jener legendären Langstrecklergarde um Bernd Rangen, Bernd Kofferschläger, Ralf Kionke, Martin Grüning, Heinrich Knörzer und Co. zu treten, die inzwischen längst die 60 überschritten hat oder kurz davor steht.
Denn beim Silvesterlauf von Werl nach Soest, dem mit 7426 Teilnehmern größten seiner Art in Deutschland, belegte der gebürtige Eritreer, der seit seiner Übersiedlung nach Deutschland unter den Fittichen von Hans-Peter Heinen im Trikot der TG Neuss an den Start geht, den zweiten Platz. Und seine Zeit von 48:21 Minuten für die Distanz von 15 Kilometern, die alleine 4454 Läuferinnen und Läufer unter die Schuhsohlen nahmen, ist auch nicht von schlechten Eltern.
Schneller als Habtom Tedros war nur Marathon-Spezialist Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid). Beim ersten Start nach seinem Sieg beim Köln-Marathon im Oktober (2:15:19 Stunden) lief der 26-Jährige auf der alten Bundesstraße 1 zwischen Werl und Soest ein einsames Rennen: Im Ziel betrug sein Vorsprung nach 44:28 Minuten fast vier Minuten.
Zieleinlauf in Soest zwischen Fachwerkhäusern in der Altstadt
Tedros lief von Anfang an in der Verfolgergruppe und setzte sich schließlich im von Fachwerkhäusern gesäumten Zieleinlauf in der Soester Altstadt mit neun Sekunden Vorsprung auf Manuel Goerlich (LSF Münster) im Kampf um den zweiten Platz durch.
Weil er von Werl nach Soest lief, konnte Habtom Tedros naturgemäß seinen Vorjahressieg beim Neusser Silvesterlauf nicht wiederholen. Dessen achte Auflage hatte am Dienstag genau 987 Athleten auf den Uedesheimer Rheindeich gelockt, wo um 12 Uhr der Startschuss fiel. „Ich bin sehr zufrieden und freue mich, dass die Veranstaltung jedes Jahr ein paar mehr Läufer und Läuferinnen auf die Strecke lockt,“ bilanzierte Simon Kohler, der den Silvesterlauf 2012 aus der Taufe gehoben hatte. Vor Jahresfrist hatten 756 Teilnehmer das Ziel auf dem Rheindeich erreicht, darunter als schnellste Habtom Tedros und Beate Götz (ASV Köln). Die Vorjahressiegerin musste sich diesmal mit Rang vier begnügen, den Sieg sicherte sich Andrea Pfister (Lauffreunde Wesel) in 39:44 Minuten mit deutlichem Vorsprung vor Tina Pickers (TSF Bracht, 40:44) und Sarah Seerden (Lauftreff DSHS Köln, 40:44).
Tedros’ Nachfolge trat der für das Norbert Gymnasium Knechtsteden startende Hagen Bierlich an, der am Ende seinen schärfsten Verfolger, den ebenfalls für das NKG startenden Sven Assing, um 22 Sekunden distanzieren konnte. Johannes Franzky (ASV Köln, 34:29) und Ronny Seidel (TSV Bayer Dormagen Triathlon, 34:35) lagen auf den Plätzen drei und vier schon eine Minute zurück. Als schnellste Neusser folgten Matthias Rück (36:31) und Marco Diekers (36:47) auf den Rängen sieben und zehn des Gesamteinlaufs, zwischen die beiden Läufer der TG Neuss schob sich noch Tobias Müllers (DJK Kleinenbroich, Neunter in 36:47). Simon Kohler blickt dem nächsten von ihm organisierten Laufereignis bereits entgegen: „Das Anmeldeportal für den Osterlauf am 11. April ist schon geöffnet.“
Während Guesch Hagos im Krefelder Forstwald über 8,1 Kilometer im Endspurt noch von Platz zwei auf Rang fünf verdrängt wurde, gab es am letzten Tag des Jahres doch noch drei (Klassen-)Siege für die TG Neuss: In Krefeld durch Wolfgang Lawrenz, der sich in der M 55 vor Frank Pasch durchsetzte, und Birgit Herrmann (W 55), in Sigmaringen durch Belinda Wilke, die in 22:41 Minuten über fünf Kilometer die Altersklasse W 55 gewann.