Eishockey: Neusser EV würde Aufstiegspflicht nicht nachkommen
Nachrücker-Regelung sorgt beim Neusser EV für Bauchschmerzen. Ein Etat für die Oberliga wäre nicht zu stemmen.
Neuss. Mit der 4:16-Niederlage vor 341 zahlenden Zuschauern in Düsseldorf-Benrath gegen die Ratinger Ice-Aliens „festigte“ der Neusser Eishockey Verein den sechsten Platz in der Oberliga- Qualifikation (dritte Liga). Dieser Rang kann für die Neusser aber noch einmal sehr gefährlich werden — nämlich dann, wenn zwei bisherige Oberligisten (Kassel, Bad Nauheim oder Frankfurt) in die zweite Liga aufsteigen und Nachrücker nötig würden.
Den Nachrücker-Platz fünf sicherten sich mit dem Sieg gegen den NEV die Ratinger Ice-Aliens, die damit ein weiteres Jahr in der Oberliga spielen könnten — wenn sie ab September überhaupt eine Eisfläche zu Verfügung haben. Ihr Hallendach ist so marode, dass es sogar ganz abgerissen werden könnte. Erst in der kommenden Wochen wird man nach einem Gutachten in Ratingen über den tatsächlichen Reparatur- und Kostenbedarf wissen, wohin die Reise geht.
Wenn es zu einer Billig- und entsprechenden Schnelllösung in Ratingen kommt, würde man in Neuss laut aufatmen. Denn sollten die Neusser auf den Rang der Ratinger aufrücken müssen, steht jetzt schon fest, dass der Verein der Aufstiegspflicht nicht nachkommen werde, da man in der viertklassigen Regionalliga verbleiben will. Ob dann der Landes-Eissport-Verband den NEV, wie angedroht, tatsächlich zwei Ligen zurückstuft (inklusive zweijährigem Aufstiegsverbot), ist noch völlig offen.
Beim NEV kann man nun nichts mehr machen. Selbst mit den freiwilligen Niederlagen in Kassel und Grefrath vor zwei Wochen war das „Aufstiegsgespenst“ nicht mehr zu vertreiben. Etwa 100 000 Euro bräuchte man als Etat für die Oberliga. Das ist nicht zu stemmen.
Beim NEV spielen die Akteure nur noch aus Spaß, ohne für ihren Aufwand bezahlt zu werden. Und das soll auch vorläufig so bleiben — bis auf dem Vereinskonto wieder schwarze Zahlen zu sehen sind.
Immerhin nochmals 80 Neusser hatten sich nach Benrath aufgemacht. Besonders beeindruckend war dabei, dass die Fans in der Schlussminute voller Inbrunst das Novesia-Heimatlied anstimmten.