Handball/2. Liga: Abschiedstränen beim TVK

Das letzte Saisonspiel nutzen die Korschenbroicher zur Verabschiedung einiger Spieler und des Trainers Khalid Khan.

Korschenbroich. Seine letzte große Überraschung hatte sich Khalid Khan für die Pressekonferenz vorbehalten. Statt der üblichen Analyse kramte der Trainer des Handball-Zweitligisten TV Korschenbroich eine kleine Pappschachtel aus der Tasche. „Ich verleihe der besten Mannschaft der 2. Liga die Goldmedaille“, sprachs ins Hallenmikrofon und startete seine ganz persönliche Siegerehrung.

Zuvor hatten seine Schützlinge mit einem 38:31 (19:19)-Heimsieg gegen die SG Haslach noch einmal für ein weiteres Highlight gesorgt. Mit 43:25 Punkten beendete der TVK die laufende Spielzeit auf einem sensationell guten sechsten Platz. In der Nordgruppe hätte dies sogar zu Platz drei gereicht.

Die offiziell 516 Zuschauer in der Waldsporthalle dankten es Khalid Khan auf ihre Weise: Minutenlange Ovationen rührten den Korschenbroicher Coach zu Tränen. Nach dreieinhalb Jahren ging die erfolgreichste Ära der TVK-Vereinsgeschichte emotional zu Ende.

Es waren nicht die einzigen aufwühlenden Momente des Abends: Hallensprecher Jürgen Boss — genannt „Die Stimme“ — gab das Mikrofon für immer aus der Hand. Zum Dank gab es für ihn eine Dauerkarte auf Lebenszeit. Auch für die scheidenden Akteure Dominic Kasal und Christoph Gelbke gab es das obligatorische Altbierfass und herzliche Umarmungen.

Nur bei Jörn Ilper war es ein kurioser Abschied: Zwar absolvierte der Routinier am Samstag nach rund 15 Profijahren seinen letzten Einsatz für den TVK, doch er wird dem TVK erhalten bleiben. Ilper beerbt Trainer Khalid Khan und übernimmt damit eine schwere Aufgabe: Das Erfolgsniveau der vergangenen beiden Spielzeiten muss gehalten und der Klassenerhalt eingefahren werden.

Unterdessen wurden am letzten Spieltag der Saison auch noch die letzten offenen sportlichen Fragen geklärt: Der Bergische HC feierte den direkten Bundesliga-Aufstieg, für den bisherigen Tabellenführer TV Hüttenberg bleibt nur die schwierige Aufstiegs-Relegation. Platz zehn und damit den Relegationsplatz für die 2. Liga sicherte sich der EHV Aue.