Handball/3. Liga: Unterschiedliche Ansprüche

Während der TSV Bayer Dormagen seinen Platz in der Spitzengruppe der 3. Liga festigen will, geht der Blick in Korschenbroich zunehmend in Richtung Abstiegsränge.

Rhein-Kreis Neuss. Den Lauf mit drei Siegen in Folge würde Handball-Drittligist TSV Bayer Dormagen gerne im zweiten Heimspiel des Jahres fortsetzen. Gegner im TSV Sportcenter ist am Samstag (19 Uhr) der VfL Gladbeck.

Das Hinspiel gewann die Mannschaft von Jörg Bohrmann mit 34:28. Doch das heißt nicht viel: „Gladbeck verfügt über erfahrene Spieler, die uns auch in der ersten Partie alles abverlangt haben“, so Bohrmann, der davor warnt, den Tabellenelften zu unterschätzen.

In der vergangenen Woche feierte Gladbeck gegen Tabellenführer Wilhelmshaven mit 34:33 den siebten Saisonsieg. Auch Anfang Dezember hatte sich die Mannschaft von Trainer Holger Krimphove mit 29:25 gegen den damaligen Spitzenreiter und noch kompletten TuS Wermelskirchen mit 29:25 durchgesetzt. Großen Anteil am Erfolg hatte der im rechten Rückraum spielende Michael Kintrup, der mit exakt hundert Treffern bester Feldtorschütze der 3. Liga ist.

Vor dem wichtigen Bundesligaspiel der Dormagener A-Jugend gegen die Junioren-Akademie des TV Großwallstadt am folgenden Sonntag um 15 Uhr im Sportcenter denkt Bohrmann noch über mögliche Einsätze von A-Jugendlichen in der 1. Mannschaft nach. Ob sich die Erkältungen bei einigen Spielern auf die Zusammensetzung des Kaders auswirken, wird sich wohl auch erst kurzfristig herausstellen.

Eine Rotation kündigt der Trainer auf der Torwartposition an: „Jascha Schmidt hat sich durch starke Leistungen in der 2. Mannschaft und durch seine engagierte Trainingsarbeit angeboten.“ Der 20-Jährige soll am Samstag an die Stelle von Matthias Broy rücken, der mit der Oberliga-Reserve beim SSV Nümbrecht antritt.

Während die Dormagener als Tabellenfünfter im ruhigen Fahrwasser der Liga schwimmen, geht der Blick beim TV Korschenbroich mittlerweile ängstlich in Richtung Abstiegsränge, von denen die Mannschaft von Trainer Ronny Rogwaska nach der Niederlage im Lokalderby gegen den TSV nur noch einen Punkt entfernt ist. Daher sagt Rogawska: „Wir stecken mitten im Abstiegskampf und müssen das verinnerlichen. Das, was wir momentan am dringendsten brauchen, sind Punkte. Es wäre enorm wichtig, wenn es uns bereits am Samstag gelingen würde, welche einzufahren.“

Am Samstag gastiert der TVK beim Tabellensiebten Bayer Uerdingen (18 Uhr, Löschenhofweg). Die Aufgabe beim Krefelder Werksklub schätzt Rogawska wie folgt ein: „Uerdingen hat in dieser Saison gezeigt, dass ihr dritter Platz aus dem letzten Jahr kein Zufallsprodukt war. Die Mannschaft ist sehr homogen aufgestellt, verfügt gleichzeitig aber über viele verschiedene Spielertypen, die es ermöglichen, auf vieles reagieren zu können.“

Bei der Aufgabe helfen soll ein Rückkehrer: Christoph Gelbke, der auch schon in den Spielzeiten 09/10 und 10/11 für den TVK in der 2. Bundesliga am Ball war, kehrt mit sofortiger Wirkung aus Wermelskirchen zu seinem alten Verein zurück. Er ist auch schon gegen Uerdingen spielberechtigt.

„Ich bin froh, dass es nun endlich geklappt hat und ich wieder für den TVK auflaufen darf“, kommentiert der BWL-Student seinen Wechsel. Dieser wurde schon seit einiger Zeit von den Korschenbroicher Verantwortlichen forciert, nachdem bekannt wurde, dass der TuS den geordneten Rückzug in die Oberliga einleiten würde.