Handball: DHC verliert mit Tesch einen ihrer Anführer
Die schwere Verletzung ihres Kreisläufers schockt den DHC Rheinland bei der 25:32-Niederlage gegen den TV Großwallstadt.
Dormagen. Oliver Tesch ist seit seiner Rückkehr nach Dormagen so etwas wie der Taktgeber des Handball-Bundesligisten DHC Rheinland. Gerade erst in der Winterpause verpflichtet und somit von der Insolvenz-Ankündigung überrascht und kalt erwischt, hielt der Kreisläufer dennoch dem Verein die Treue und verkündete nach dem sensationellen Sieg über die MT Melsungen, die Mannschaft und er wollten bis zum bitteren Ende noch viele Siegerfotos mitnehmen.
Dieses Credo verbreitete Tesch in der Mannschaft, impfte ihr neues Selbstvertrauen ein und ging auf dem Feld mit seiner Aggressivität als Vorbild voran.
So auch am Mittwochabend beim Heimspiel gegen den TV Großwallstadt vor gut 2 000 Zuschauern. Der DHC fand gut in die Partie und führte nach sieben Minuten mit 5:4 gegen den Altmeister. Doch dann passierte es: In der acht Spielminuten wurde Tesch unglücklich von Stefan Kneer am Fuß erwischt und konnte nicht weiterspielen.
Tesch erlitt einen knöchernen Abriss im Fuß und eine Kapselverletzung und fällt vier bis sechs Wochen aus. Damit wird er frühestens im April wieder mit der Mannschaft trainieren und spielen können.
Für das Spiel gegen Großwallstadt war der Ausfall von Tesch von großer Bedeutung, denn die Dormagener Abwehr konnte fortan nicht die notwendige Aggressivität entwickeln. So kamen die Gäste zunächst immer wieder über den Kreis (Joakim Larsson) und dann über ihren Rechtsaußen Michael Spatz zum Erfolg. Über 11:8 (19.) zog der Europapokalteilnehmer bis zur Pause auf 16:12 davon und baute diesen Vorsprung ind er Folgezeit kontinuierlich aus (23:14, 42.).
Dabei konnten sie sich vor allem auf ihren Torwart Mattias Andersson verlassen, der 15 Bälle abwehrte und die Gastgeber zur Verzweifelung trieb. So hielt der TVG bis zum 18:27 in der 47. Minute seinen neun-Tore Vorsprung, hatte dann aber wohl nicht mit dem Aufbäumen des DHC gerechnet. Die Mannschaft von Kai Wandschneider kam durch das Tor von Tobias Plaz bis auf 23:28 in der 52. Minute heran.
Als Maciej Dmytruszynski dann jedoch eine wenig nachvollziehbare Zeitstrafe der beiden unsicheren Unparteiischen Christian Moles und Lutz Pittner kassierte, konnte der DHC die Aufholjagd in Unterzahl nicht fortsetzen.
„Die Mannschaft schien nach der guten Anfangsphase durch die schwere Verletzung von Oliver geschockt, hat sich aber am Ende wieder gefangen. Das muss man ihr hoch anrechnen, sie hat erneut Charakter gezeigt“, erklärte Trainer Kai Wandschneider nach der Partie.
Einen guten Einstand feierte auch Fabian Böhm im DHC-Trikot. Der von den Füchsen Berlin nach Dormagen ausgeliehene Rückraumspieler erzielte drei Treffer und gügte isch schon sehr gut ins Spielsystem ein.