Handball: NHV steht vor Saison mit vielen Fragezeichen

Der NHV will langfristig in die 2. Liga. Zunächst geht es aber um den Klassenerhalt.

<strong>Neuss. Wenn der Damen-Regionalligist Neusser HV am Sonntag (16.30 Uhr) im Hammfeld gegen den Angstgegner Königsborner SV das erste Saisonspiel bestreitet, beginnt für Trainer Jörg Hermes /eine Spielzeit mit vielen Fragezeichen. Denn nach Vizemeisterschaft und Rang sechs in den Vorjahren hat der NHV sein Ziel zunächst einmal heruntergeschraubt: Einzig der Klassenerhalt soll möglichst frühzeitig gesichert werden.

Das hat verschiedene Gründe. "Mit Rebekka Tietze verlässt uns die in den Vorjahren überragende Torfrau", nennt der Coach, der den Abgang der 30-Jährigen zum Zweitligisten Dortmund bedauert, schon mal einen. Den Platz an der Seite von Alexandra Kossmann zwischen den Pfosten soll nun die junge Sandy Mokros füllen.

Die Torhüterin ist allerdings nicht das einzige Talent, für das harte Zeiten anbrechen. Gleich sieben Spielerinnen rücken aus der A-Jugend hoch. "Die spielen zum Teil immer noch bei den A-Junioren, sollen aber auch Spielzeiten bei den Senioren erhalten", so Hermes, der gespannt ist wie seine Rohdiamanten diese Doppelbelastung wegstecken.

Dass dem Kader mit Barbara Ritzenhoff, Sandra Höfig oder Melanie Rückert nach den Abgängen von Alicia Gouble (1. FC Köln) sowie Angela Lehnhardt, Stephanie Rath und Lisa Jendras (alle Gräfrath) nur wenige erfahrene Akteurinnen erhalten geblieben sind, sieht auch Hermes als ein Risiko an, "doch die Zeit war dafür einfach reif. Wir praktizieren beim NHV ein kontinuierliches Jugendkonzept, damit Talente an die erste Mannschaft herangeführt werden. Jetzt haben wir eine Mannschaft mit Perspektive. Wenn wir in dieser Saison den Klassenerhalt schaffen und uns dann weiter entwickeln, ist 2010 vielleicht die 2. Liga drin."

Dennoch: Eine der (älteren) Säulen des Teams sollte sich nach Möglichkeit nicht langfristig verletzen - wie zuletzt Anna Hermens (Kreuzbandriss). "Noch ein Ausfall solch einer etablierten Spielerin, dann wird es ganz schwer", ächzt der Trainer, der darüber hinaus aber ein ganz wichtiges Plus bei seinem Team sieht: "Die jungen Mädchen wurden alle seht gut integriert, Stimmung und Teamgeist sind einfach bombastisch."