Handball/Quirinus-Cup: 17 Nationen am Start

Zum 31. Mal findet über Pfingsten der Quirinus-Cup statt. An die 3000 Sportler werden dann in Neuss sein.

Neuss. 189 Mannschaften, davon stammen 71 aus dem Ausland. In zwölf Hallen werden an drei Tagen 514 Spiele ausgetragen. Der Quirinus Cup sprengt über Pfingsten mal wieder alle Grenzen. Der Neusser HV, Ausrichter eines der größten Jugend-Handballturniere in Europa, kann in diesem Jahr zudem einen neuen Rekord vermelden: „Es sind Teams aus 17 Nationen am Start. So viele waren es noch nie“, verkündet Organisator Jochen Kallenberg.

Erstmals sind auch Mannschaften aus dem israelischen Kiryat Ono dabei. Ebenfalls Neuland betreten die Sportler aus dem bosnischen Doboj. Ansonsten sind es oftmals Clubs, die bereits seit vielen Jahren Stammgäste in Neuss sind.

Stark vertreten ist wieder Tschechien mit Dukla Prag, Slavia Prag, HBC Strakonice und Sokol Pisek. Aber auch die Teams aus Ungarn, Polen, Kroatien, Russland oder Slowenien wissen das besondere Flair des Quirinus Cups zu schätzen.

„Es gibt viele Teams, mit denen man sich an mehreren Tagen in vollen Hallen vergleichen kann“, erzählt Vanessa Müller, Jugendspielerin des Neusser HV. Dem kann Clubkamerad Philipp Lenzen nur beipflichten: „So können wir auch sehen, wie die anderen spielen, und wo wir Nachholbedarf haben.“ Patrick Hombrecher hat es in den Vorjahren auch stets genossen, neue Bekanntschaften zu knüpfen.

Ob der 17-Jährige mit der A-Jugend des TSV Bayer Dormagen aber überhaupt teilnimmt, steht in den Sternen. Sein Team steht kurz vor dem Einzug in das Achtelfinale um die Deutsche Meisterschaft, das Hinspiel stünde nur eine Woche später an.

Mit kurzfristigen Absagen kann Kallenberg, der vor allem für die Spielpläne zuständig ist, aber längst leben. Dennoch: „Ich würde es schon sehr begrüßen, wenn der Verband wenigstens Pfingsten keine Qualifikations- und Finalspiele ansetzten würde.“

Die Treue zum Quirinus Cup dokumentiert sich nach Ansicht von Kallenberg nicht zuletzt in der Tatsache, dass viele Spieler vergangener Tage inzwischen als Trainer nach Neuss zurückkommen. „Wir müssen keine Werbung für das Turnier machen, die Anfragen kommen über das Internet von selbst.“

Für Björn Barthel, Koordinator beim TSV Bayer Dormagen, ist der Quirinus Cup immer auch ein Sprungbrett für Talente: „Natürlich halten unsere Scouts die Augen offen. Da hat sich für uns auch schon oft was ergeben.“