Handball: TSV droht Anschluss zu verlieren

Viele Fehler führten zu einer der 32:35-Niederlage.

Kreisläufer Alexander Kübler war mit acht Toren erfolgreichster Dormagener Werfer. Foto: H. J. Zaunbrecher

Dormagen. Es passt zu selten alles zusammen im Mannschaftsgefüge des TSV Bayer Dormagen seit dem Aufstieg. Mal, wie am Dienstag beim 22:22 in Essen, versagen vor dem gegnerischen Tor die Nerven. Mal bekommt die Defensive ihre Reihen nicht geschlossen. Und manchmal passiert beides gleichzeitig.

So wie in der Baunataler Rundsporthalle, in der der TSV Bayer das Aufsteigerduell beim bisher erst ein Mal siegreichen Tabellenletzten GSV Eintracht Baunatal mit 32:35 (Halbzeit 14:14) herschenkte. Zwar stehen die Dormagener immer noch auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz, doch mit erst sieben Zählern aus 13 Partien droht langsam der Anschluss an das Tabellenmittelfeld verloren zu gehen.

Vom nach oben nächstplatzierten Team, der nur durch den Lizenzwirrwarr um den HSV Hamburg zweitklassig gebliebenen HSG Saarlouis, trennen den TSV bereits drei Punkte — ausgerechnet die Saarländer sind am Samstag (19 Uhr) im TSV-Bayer-Sportcenter zu Gast.

Da werden die Hausherren eine deutlich bessere Deckungsleistung brauchen. „Wir haben einfach viel zu viele individuelle Fehler in der Abwehr gemacht“, bilanzierte Trainer Jörg Bohrmann. Das Unheil nahm schon nach zehn Minuten seinen Lauf, als Dennis Marquardt das Feld verließ. Der Abwehrchef war stark erkältet in die wichtige Partie gegangen, bekam aber schon früh keine Luft mehr und blieb fortan auf der Bank.

Und ohne seine ordnende Hand „ist der eine oder andere in der Deckung wohl überfordert“, stellte Bohrmann fest, zumal ihm in Patrick Hüter (Bänderriss) eine weitere Alternative für den Defensivverbund fehlte. Auch auf der anderen Seite lief nicht alles rund auf Seiten der Gäste: „32 Tore sind zwar ganz ordentlich, aber wir haben insgesamt wieder zu viele freie Chancen liegen gelassen“, bemängelte Bohrmann.

In der Statistik las sich das so: Zwei Siebenmeter an den Pfosten (Bettin, Genz), einer neben das Tor (Doetsch), was sich inzwischen zu rekordverdächtigen 28 vergebenen Strafwürfen summiert; elf Paraden der Baunataler Torhüter Constantin Paar und Maximilian Kroll; vier Würfe neben das Tor, drei an den Pfosten, von anderen Ballverlusten nach technischen Fehlern ganz zu schweigen — so lässt sich, wenn überhaupt, ein Spiel nur bei einer überragenden Deckungsleistung erfolgreich gestalten.

Davon konnte Montag jedoch keine Rede sein. „Egal, was ich probiert habe, die Jungs haben sich hinten nicht an die taktische Marschroute gehalten“, stellte Bohrmann fest, der es mit einer 6:0- und einer 5:1-Variante probierte, damit aber die Baunataler Angreifer nicht wirkungsvoll stoppen konnte. Kreisläufer Marius Fuchs (8) und Hendrik Pollex (7) aus dem Rückraum waren die erfolgreichsten.

Bei den Dormagenern traf Kreisläufer Alexander Kübler (8) am häufigsten. Der war am Dienstag in Essen von seinem Trainer noch heftig kritisiert worden — es passt einfach zu selten alles zusammen im Dormagener Mannschaftsgefüge.