Tennis/BW Neuss: Klassenerhalt so gut wie sicher

Der TC Blau-Weiss Neuss trennt sich von Düsseldorf unentschieden. Damit ist der Abstieg nur noch theoretisch möglich.

Foto: Duhme

Neuss. Ein Blick auf die Aufstellung ließ Dietmar Skaliks Böses erahnen. Mit Schrecken sah der Teamchef des Tennis-Bundesligisten TC Blau-Weiss Neuss die vier Namen des Gegners. Doch Stunden später lächelte Skaliks wieder. Seine Mannschaft hatte dem favorisierten Düsseldorfer Rochusclub ein kaum für möglich gehaltenes 3:3 abgetrotzt und damit den Klassenerhalt so gut wie gesichert.

Mit sechs Punkten ist der Sturz in die Zweitklassigkeit für den Tabellenfünften vor den abschließenden beiden Spieltagen nur noch theoretisch möglich. „Das war eine sehr knappe Angelegenheit. Die Jungs sind über sich hinausgewachsen“, sagte Skaliks nach dem packenden Derby an der Jahnstraße und lieferte die Erklärung für die starke Leistung seiner Spieler gleich hinterher: „Sie fühlen sich einfach super wohl in Neuss.“

Fucundo Bagnis war am Sonntag der entscheidende Spieler beim Gastgeber, der Argentinier erlebte aber ein Wechselbad der Gefühle. Nachdem Peter Gojowczyk im Spitzenspiel den Niederländer Igor Sijsling klar in zwei Sätzen bezwang und auch Publikumsliebling Adrian Ungur den Düsseldorfer Teymuraz Gabashvili deutlich mit 6:2, 6:1 abservierte, hatte es Bagnis in der Hand: Im entscheidenden Match-Tiebreak führte der Neusser bereits 9:5, am Ende musste er sich dann aber doch gegen Jesse Huta Galung mit 9:11 geschlagen geben.

„Das war so hart umkämpft und wahnsinnig spannend“, sagte Skaliks, dem es nach der bitteren Niederlage dennoch gelang, seinen Spieler wieder aufzubauen.

Denn nachdem Gojowzyk/Ungur mit 1:6 und 2:6 ihr Doppel verloren, ging es für Bagnis und seinen Partner Jeremy Jahn um alles: Die Neusser bewiesen Nervenstärke und entschieden den Match-Tiebreak im dritten Satz mit 10:6 für sich. „Das hätte man sich nach dem verlorenen Einzel nicht mehr vorstellen können“, sagte Skaliks, der am Abend mit den Spielern auf den wichtigen Punkt und seinen Geburtstag anstieß.

Dabei hatte sich das Doppel Bagnis/Jahn neu formiert. „Die haben noch nie zusammengespielt. Aber Bagnis war voll konzentriert, er hatte was wiedergutzumachen“, so Skaliks. Der Einsatz von Bagnis war zunächst noch fraglich. Denn der Argentinier spielte noch im Doppel-Halbfinale im Schweizer Gstaad. „Ich konnte ihm dann noch eine Fahrgelegenheit nach Zürich besorgen, dann ging es mit dem Zug nach Neuss“, berichtete Skaliks. Die Reise hatte sich am Ende gelohnt.