Folgen des Unwetters in Meerbusch „Sabine“ hält die Feuerwehr auf Trab

Die rund 170 Einsatzkräfte mussten nicht so häufig ausrücken wie erwartet. Sturmtief „Sabine“ verschonte Meerbusch weitgehend.

Am Laacher Weg in Büderich drohte ein Baugerüst umzukippen. Die Feuerwehr sperrte die Straße davor.

Foto: ena

Der Verkehr fließt wieder auf dem Laacher Weg in Büderich. Wegen des Sturmtiefs Sabine blieb die Straße in der Nacht auf Montag teilweise geschlossen. „Wir dachten, das Gerüst gegenüber würde umkippen“, erzählt ein Anwohner am Montag. Für die Feuerwehr war das Gerüst am mehrstöckigen Gebäude eine der größeren Herausforderungen in der Nacht des Sturms. 170 Einsatzkräfte standen in Meerbusch bereits ab 17 Uhr am Sonntag bereit, um die möglichen Gefahren des Sturms zu entschärfen. Bis Montagabend gab es für sie 20 Einsätze.

„Es war nicht auszuschließen, dass das Gerüst umfällt“, sagt Frank Mohr, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr. Das Gerüst am Mehrfamilienhaus habe man auf die Schnelle weder fachmännisch befestigen noch demontieren können. „Wir sind ja keine Gerüstbauer“, sagt Mohr. Deshalb hatten die Einsatzkräfte den Laacher Weg zwischen Karl-Arnold-Straße und Lötterfelder Straße gesperrt.

Die Einsätze in Meerbusch verliefen für die Feuerwehr insgesamt entspannter als erwartet. „Die Lage blieb zu jeder Zeit überschaubar und die Stadt von größeren Sturmschäden verschont“, berichteten die Einsatzkräfte am Montagmittag. „Bisher sind uns keine ernsthaften Schäden an Gebäuden in der Stadt gemeldet worden“, sagt auch Stadtsprecher Michael Gorgs. Das liegt einerseits wohl daran, dass Sabine ihre volle Kraft in Meerbusch nicht entfaltete, aber auch an der guten Vorbereitung der örtlichen Feuerwehr.

Neun Einsätze gab es bis Sonntagmitternacht in Osterath, Strümp, Büderich und Nierst, sechs weitere gab es Montagmorgen, vor allem in Osterath. Auch am Montagnachmittag kam es wegen des starken Winds zu fünf weiteren Einsätzen. Teilweise musste die Feuerwehr aber nicht tätig werden: Bei einem Haus in Strümp etwa war ein Baum in die Stromleitung gefallen. „Als die Feuerwehr eintraf, war der Energieversorger schon vor Ort“, berichtet Mohr.

Der Löschzug Osterath traf sich bereits am Sonntagnachmittag zur Einsatzbesprechung.

Foto: LZ Osterath/LZ osterath

Wind hatte Schilder und
Werbe-Aufsteller umgeweht

Trotz der überschaubaren Lage bei den Einsätzen waren die Folgen des Sturms am Montag in der Stadt nicht zu übersehen. Überall am Straßenrand lagen Zweige und Äste, Schilder und Werbe-Aufsteller hatte der Sturm umgeweht, und gegenüber der Baustelle Langster Fährhaus am Fähranleger in Langst-Kierst war ein altersschwacher Baum umgeknickt. Um kurz vor zehn Uhr am Montagmorgen kam dann doch noch ein heftiger Sturm über Lank-Latum auf: Der Himmel wurde innerhalb von Sekunden schwarz, dann stürmte und hagelte es. Teilweise hatten die Hagelkörner die Größe von Haselnüssen. Nach etwa 20 Minuten war der Spuk wieder vorbei.

Glück im Unglück hatte die Rheinbahn. Am Neuer Weg waren am Montagmorgen mehrere Bäume in die Oberleitung gefallen. Auswirkungen auf den Bahnverkehr hatte das aber nicht. Denn die Strecke war wegen Bauarbeiten ohnehin gesperrt.

Die Stadtverwaltung hatte für Montag wegen des anhaltend starken Windes entschieden, die städtischen Sportanlagen und das Meerbad für den Tag zu schließen. Die Trainingsstunden fielen aus. „Das sind reine Vorsichtsmaßnahmen“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. Auch die fünf Friedhöfe im Stadtgebiet blieben vorsichtshalber geschlossen. Ob die Schließungen am Dienstag anhalten, werde man nach der aktuellen Wetterprognose entscheiden, sagt Gorgs.

Bereits am Freitag hatten die weiterführenden Schulen entschieden, den Unterricht am Montag auszusetzen. Die Schulleiter hatten sich für einen Studientag mit Hausarbeiten entschieden. In den Grundschulen fiel der Unterricht aus. Um die Betreuung zu sichern, blieben die Grundschulen trotzdem geöffnet. So konnten die Eltern entscheiden, ob sie ihr Kind in die Schule bringen oder nicht. Diese Regelung galt auch für die Kindergärten.

Wer am Montagmorgen trotz der anhaltenden Sturmwarnung in Meerbusch unterwegs war, hatte überall freie Fahrt. Auf der Düsseldorfer Straße war kaum Verkehr. Auch auf der Moerser Straße aus Strümp Richtung Büderich, wo sich sonst jeden Morgen die Autos vor der Schranke Hunderte Meter stauen, waren kaum Autos unterwegs. Die meisten Meerbuscher hatten sich offenbar entschieden, zu Hause zu ­bleiben.