Wohnen Neue Sozialwohnungen sind schon vergeben
An der Moerser Straße stehen 26 geförderte Sozialwohnungen und sieben frei finanzierte kurz vor der Übergabe.
Mitte März ist es soweit: Dann werden auf dem ehemaligen Gelände des städtischen Bauhofs an der Moerser Straße in Büderich 33 neue Wohnungen des Bauvereins an ihre Mieter übergeben. 26 davon sind sozial geförderte Wohnungen. In den beiden Gebäuden der Hausnummer 115 und 117 werden im Treppenhaus noch die grauen Bodenplatten gelegt. Die Wohnungen sind mit zum Teil bodentiefen Fenstern hell und großzügig geschnitten. „Wir bauen Wohnungen immer so, dass wir auch selbst einziehen würden“, sagt Peter Wulbeck, Chef des Bauvereins.
Da die Wohnungen nach vorne zur Straße gehen, wurden die Balkone mit abnehmbaren Glaswänden ausgestattet. Sind sie geschlossen, bleibt auf diese Weise der Lärm draußen, und die Balkone sind wie Wintergärten Teil der Wohnung. Etwas dahinter liegt ein weiteres neues Gebäude des Bauvereins an der Straße Am Brühl. Dort entstehen sieben frei finanzierte Mietwohnungen, die sich neben der ruhigeren Lage vor allem durch die bessere Ausstattung – etwa Parkettböden statt Laminat mit grauen Planken – von den geförderten Wohnungen unterscheiden. Die Mieter der geförderten Wohnungen zahlen 5,55 Euro pro Quadratmeter, die der frei finanzierten 13 Euro pro Quadratmeter.
Auf den Flachdächern ermöglicht eine Fotovoltaik-Anlage, dass die Bewohner günstigen Mieterstrom beziehen. Das gesamte Quartier wird über ein Blockheizkraftwerk der Stadtwerke mit Wärme versorgt.
Bei Grundstücksverkäufen gilt
für die Stadt das höchste Gebot
Für den Bau von Wohnungen auf dem ehemaligen Gelände des Bauhofs hatten sich drei Investoren zusammengetan: die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Viersen (GWG) realisiert weitere 33 geförderte Wohnungen, der genossenschaftliche Bauverein und die private Firma Kueppers Living aus Krefeld baut 40 frei finanzierte Eigentumswohnungen. Die Krefelder hatten die Kooperation angestoßen und war auf die beiden anderen Partner zugegangen. „Das war ein gutes Miteinander und empfiehlt sich auch für die Zukunft“, findet Wulbeck.
Die hohen Grundstückspreise sind für die Genossenschaft ein Problem. Denn der Bauverein arbeitet nicht gewinnorientiert und bietet für seine Mitglieder eine Miete zehn Prozent unter dem Marktpreis an. Von der Stadt würde der Chef des Bauvereins sich wünschen, dass sie mehr öffentliche Grundstücke für bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellt. Aber er weiß auch, dass das schwierig ist. Das EU-Recht sieht vor, dass kein Interessent bevorzugt wird und das höchste Gebot erzielt werden
muss.
So bleibt dem Bauverein derzeit nur eine Möglichkeit, seinen Bestand von bislang 850 Wohnungen auszubauen: In der Vogelsiedlung hatte die Genossenschaft deshalb alte Wohnungen abgerissen und mit Neubauten das große Grundstück besser ausgenutzt. Sie wurden im Dezember den Bewohnern übergeben. Diese Art der Bestandserneuerung wird in der Siedlung fortgesetzt. Für die Bewohner würden allerdings immer erst andere Wohnungen gefunden, bevor das Projekt starte, betont
Wulbeck.
Während früher manches Kind zur Geburt die Mitgliedschaft in einer Wohnungsbaugenossenschaft geschenkt bekam, hat der Bauverein es mittlerweile so geregelt, dass nur noch jemand, der auch eine Wohnung mietet, Mitglied werden kann. Sonst würde die Mitgliedschaft als Wertanlage genutzt: als Dividende werden jährlich vier Prozent ausgeschüttet. Auf der Warteliste für eine Wohnung stehen um die 150 Bewerber. Unter den 1100 Mitgliedern sind noch einige aus früheren Zeiten, die keine Mieter sind.