Meerbusch Die Tafel in Lank übernimmt ab Mai neue Aufgaben
Der Verein „Meerbusch hilft“ eröffnet im Mai eine dritte Tafel in Meerbusch. 1000 Bedürftige werden mit Lebensmitteln versorgt.
Der Verein „Meerbusch hilft“ plant, im Mai eine dritte Ausgabestelle für Lebensmittel der Tafel einzurichten. „Es laufen noch viele Vorgespräche und es ist alles noch sehr frisch“, sagt Dirk Thorandt, Vorstand des Vereins. Zum Standort könne er noch nichts sagen, sehr wohl aber zu den Öffnungszeiten. Sie wurden auf freitags zwischen 16 und 18 Uhr gelegt. Die Zeit am Mittag oder dem früheren Nachmittag sei für Auszubildende, berufstätige Alleinerziehende und Geflüchtete ungünstig.
Vor drei Jahren hatte der Verein in Meerbusch eine Tafel für Bedürftige aufgebaut. In Büderich und Osterath gibt es bereits eine Lebensmittel-Ausgabe. „Sie sind beide sehr gut besucht“, sagt Antje Schwarzburger, stellvertretende Vereinsvorsitzende. Jeweils 120 Familien werden mit einer Ausgabe versorgt, das entspricht 500 bis 600 Personen. „In Büderich gibt es eine Warteliste, in Osterath wäre noch Kapazität für weitere Kunden. Aber den Wocheneinkauf in Osterath zu erledigen, wenn man nicht dort wohnt und kein Auto zur Verfügung hat, ist nicht so einfach“, sagt Antje Schwarzburger.
Dass die Zahl der Kunden der Tafel im Laufe der Zeit gestiegen ist, führt der Verein darauf zurück, dass sich das Angebot herumgesprochen hat und die Ausgabe reibungslos verläuft. „Wir haben einen sehr harmonischen Ablauf, es gibt bei uns keine Rangeleien“, sagt Schwarzburger. Bei der Ausgabe ist es dem Verein wichtig, dass ein rotierendes System dafür sorgt, dass niemand bevorzugt wird. Jeder Kunde kommt einmal im Monat als erster dran, einmal als letzter.
Ein Stammtisch informiert
über das Angebot der Tafel
Begleitend zur Tafel haben sich Stammtische gebildet, berichtet Thorandt. Zu Kaffee und Kuchen können Kunden mit Ehrenamtlichen ins Gespräch kommen und erfahren dabei von anderen Angeboten. Neulich kam so zur Sprache, dass ein Kunde auf das Fleisch verzichtete, weil er keine Pfanne zum Braten hatte. „Wir haben das Geschirr hier stehen. Das ist nicht das Problem. Dafür sind wir da“, sagt Thorandt. In großen Kartons verpackt hat der Verein so genannte Starterpakete gelagert, mit gut erhaltenem ausrangiertem Geschirr, ob für große Familien oder Alleinstehende.
Hilfe leisten sich die Tafeln in der Region auch untereinander. So verfügt die Wuppertaler Tafel über ein großes Kühlhaus und einen engen Draht zu einer Molkerei. Liefert diese zwölf Paletten Joghurt oder Milch auf einmal, dann nehmen die Meerbuscher gerne etwas davon ab. Umgekehrt sind in Meerbusch auch nach den Adventsbasaren der Kirchen noch viele Bücher übrig. Sie kommen dann als Spende nach Wuppertal und finden dort viele Abnehmer. Die Einnahmen fließen dann in die Finanzierung der Tafel. Aber auch mit Düsseldorf, Neuss, Dormagen und anderen Betreibern der rund 20 Tafeln in der Region ist der Verein im Gespräch. „Wir praktizieren alle kein Inseldenken. Davon profitieren wir alle miteinander“, sagt Antje Schwarzburger.
Unterstützung für die Tafel in Lank ist noch gefragt. Insbesondere bei der Logistik. So werden noch Helfer benötigt, die einen Führerschein haben und auch mal eine Kiste tragen können. Im Gespräch sei man auch mit dem „Verein engagiert“ in Lank, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Jugendliche ins Ehrenamt zu bringen. Dass Kinder und Jugendliche die Tafel kennenlernen, dafür sorgen im September wieder Meerbuschs Schulen bei der Tafel-Woche, viele Kindergärten schließen sich dem Engagement zu St. Martin an.
Fünf Jahre ist es jetzt her, dass „Meerbusch hilft“ gegründet wurde. Auslöser war damals die große Zahl Menschen, die in Deutschland Zuflucht suchten. Von Beginn an hatte es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, allen Bedürftigen zu helfen. Mehr als 500 Ehrenamtler engagieren sich bei „Meerbusch hilft“, knapp 240 davon regelmäßig. In den fünf Jahren seit den Anfängen ist viel passiert, und der Verein arbeitet daran, die Hilfen für Bedürftige weiter zu verbessern.