Soziales Tafel richtet weitere Ausgabestelle ein

Krefeld · Der Hochbunker an der Friedrich-Ebert-Straße dient nur noch als Lager. 4500 Bedürftige werden versorgt.

Wie hier an der Vulkanstraße ist auch in Gartenstadt dienstags ab 12 Uhr in der St-Nikolaus-Kirche geöffnet.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Zeit der Veränderungen hält bei der Krefelder Tafel an. Die Organisation hat eine neue Ausgabestelle in der St-Nikolaus-Kirche in Gartenstadt eröffnet. Die Pius-Gemeinde erklärte sich bereit, als Anlaufstation für Hilfsbedürfte zu fungieren. Der Grund ist einfach: Seit die Tafel im vergangenen Jahr vom Hochbunker an der Friedrich-Ebert-Straße ins Haus des Christlichen Vereins Junger Menschen an den Westwall gezogen war, erwiesen sich die Wege der Menschen aus den östlichen Stadtteilen als zu weit.

Hansgeorg Rehbein, Vorsitzender der Krefelder Tafel, sagt: „Die Leute, die zu uns kommen, sind in der Regel nicht motorisiert. Sie reisen mit dem Fahrrad, den öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch zu Fuß an. So sind wir jetzt besser aufgestellt.“ Der Hochbunker, der nach Sturmschäden am Dach im Januar 2018 nach wie vor nicht für die Tafel als Ausgabestelle nutzbar ist und in den kommenden Wochen aus dem Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben an einen neuen Inhaber gehen soll, dient nach wie vor allerdings als zentrales Lager. „Wir haben kein Interesse Immobilien zu besitzen“, sagt Rehbein. Kauf-Interessenten wollte der Vorsitzende der Organisation noch nicht nennen.

Vorsitzender Rehbein rechnet mit 50-60 Familien aus Krefelds Osten

Nach dem Umzug an den Westwall in den „Tafelladen“, wo mittwochs und donnerstags ab 12 Uhr eine Ausgabe für Lebensmittel stattfindet, verteilt die Tafel auch dienstags an der Kölner Straße im Freizeitzentrum Süd (12 Uhr), am Mittwoch in St. Tönis im Marienheim (11.30 Uhr), donnerstags in Oppum an der Herbertzstraße (11 Uhr), freitags in Stahldorf in der Bonifatius-Gemeinde (13 Uhr), oder samstags an der Dionysiusstraße (12.45 Uhr). Montags gibt es eine kleine Ausgabe für Zugewanderte am Westwall.

Bis auf die nördlichen Stadtteile ist die Tafel also nun über das Krefelder Gebiet verteilt. Hansgeorg Rehbein schätzt die bedürftigen Familien in den östlichen Stadtteilen auf etwa 50 bis 60. „Es werden mit Sicherheit noch mehr zu uns kommen“, sagt er. Immer dienstags ab 12 Uhr, werden die Lebensmittel an der Kirche in Gartenstadt verschenkt. Dabei setzen die Helfer auch auf Mundpropaganda, denn das neue Angebot muss sich in den Kreisen erst herumsprechen. Rehbein: „In der vergangenen Woche ist es noch nicht gut angenommen worden.“

Rund 150 Helfer unterstützen die Krefelder Tafel

In Krefeld soll es nach Auskunft des Tafel-Vorsitzenden etwa 4500 Menschen geben, die auf die regelmäßigen Hilfsgüter angewiesen sind, die einmal pro Woche Zugang zu einer Ausgabestelle erhalten. Die Tafel zählt derweil 150 ehrenamtliche Helfer, die in Ausgabe, Küche, Fahrdiensten oder Büro arbeiten. „Gott sei Dank haben wir so viele Hilfsbereite in Krefeld“, sagt Rehbein.