Unternehmen Bobbolino - Indoor-Spielplatz in Krefeld mit schwerem Start

Krefeld · Das 2015 eröffnete Spielparadies Bobbolino in Krefeld-Oppum ist im vierten Jahr nach der Gründung etabliert. Dabei war der Start schwierig.

Besucher Cem Tas (Foto) ist zusammen mit seiner zweijährigen Tochter Su regelmäßig in der Kinderwelt.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Wochenende im Spielparadies Bobbolino in Oppum an der Neustraße: Um die 200 Kinder toben durch die Indoor-Halle, rutschen, klettern, springen Trampolin und fahren E-Kart. Mehrere Kindergruppen feiern an gedeckten Tischen ausgelassen Geburtstag, während die Erwachsenen im Massagesessel relaxen oder sich mit ihren Kindern im Airhockey duellieren. Das alles wäre fast gescheitert, wenn der damals 35-jährige Haluk Hasanoglu vor Hürden wie Brandschutz- und Bauauflagen zurückgeschreckt wäre. Ganz zu schweigen vor heimischen Banken, die den Kreditbewerber trotz der guten Gründe für sein Vorhaben abblitzen ließen.

Banken verweigern anfangs den benötigten Kredit

„Falsche Branche, kein Eigenkapital und damit keine Sicherheiten.“ So sei der Existenzgründer 2015 von drei Krefelder Kreditinstituten abgewiesen worden. Dabei habe er zuvor in Düsseldorf in einem vergleichbaren Projekt schon drei Jahre lang bewiesen, dass er erfolgreich arbeite, bis ihm der Vermieter kündigte, um auf seinem Grundstück eine Wohnimmobilie zu bauen. Hasanoglus Kapital steckte in den teuren Spielgeräten. „Hätte ich nicht das nötige Stehvermögen mitgebracht, ein Kreditinstitut in Neuss gefunden sowie Zuspruch und Unterstützung bei der Wirtschaftsförderung und dem ihr angeschlossenen Netzwerk ,Senioren coachen Gründer’, hätte ich wohl aufgegeben“, erinnert er sich.

Der Gründer profitierte von fachlichem Rat

In der Natur von Startups liegt es, dass sich nicht alle Gründer am Markt durchsetzen, was viele Gründe haben kann. Ein positives Kriterium ist es unter anderem, wenn Gründer nicht beratungsresistent sind, sondern fachlichen Rat suchen und annehmen. Haluk Hasanoglu ist ein solches positives Beispiel. Er suchte nicht nur zu Beginn der Gründung Rat, sondern fragte bei den Coaches immer wieder nach, wenn er an seine Wissensgrenzen stieß. So ließ er zuletzt von der Steuerexpertin und dem Juristen des Netzwerks überprüfen, ob Steuerabrechnung, Finanzierung und vertragliche Absicherung auf aktuellem Stand sind. „Davon verstehe ich zu wenig“, gibt er offen zu und setzt lieber auf externe Hilfe. Außerdem fragte er nach neuen Ideen zur Akquise. Zwar floriere das Kinderparadies ausgesprochen gut und sei an den Wochenenden so gut wie ausgebucht, aber an Wochentagen gebe es noch freie Kapazitäten, berichtet der Geschäftsmann. Das Gespräch mit dem PR- und Marketingexperten des Netzwerks eröffnet ihm jetzt neue Geschäftsideen, die er nach und nach in Angriff nehmen will.

„Es gab mir während der ersten Jahre des Geschäftsaufbaus viel Sicherheit, dass ich mich zum Beispiel in Genehmigungs- und Investitionsfragen immer mit einem erfahrenen Berater besprechen konnte“, sagt Hasanoglu. „Die Tipps in Sachen Marketing haben mir geholfen, das Geschäft kontinuierlich weiterzuentwickeln, so dass die Besucherzahlen kontinuierlich gestiegen sind.“

Spätestens seit 2017 trage sich das Spieleparadies gut und habe sich einen positiven Namen über die Grenzen Krefelds hinaus erworben. „Die Familien kommen mit ihren Kindern sogar aus Duisburg und Meerbusch.“ Die selbst gewählte Rundumbetreuung möchte er gerne beibehalten. „Auch heute noch fühle ich mich wohler, wenn ich meine Ideen und Pläne mit einer Vertrauensperson austauschen kann und neue Anstöße bekomme.“ In einem größeren Unternehmen wisse der Chef auch nicht alles, habe dafür aber seine Fachabteilungen.