Wahlkampf Michael Billen tritt für die SPD an
Der 55-jährige Lanker will am 13. September Bürgermeister werden. Seine Partei wählte ihn einstimmig zum Kandidaten.
„2020 wird Michael Billen Bürgermeister!“ – so stand es am Mittwochabend auf einigen der Zettelchen, die in roten und weißen Glückskeksen auf den Tischen in der Gaststätte Haus Baumeister in Lank versteckt waren. Und so sehen es auch die Mitglieder der SPD Meerbusch, die den 55-Jährigen am selben Abend bei einer Enthaltung einstimmig zu ihrem Bürgermeisterkandidaten wählten. „Ich freue mich“, sagte Billen, als das Ergebnis um 20.20 Uhr verkündet wurde. „Ich möchte Bürgermeister für alle Meerbuscher Bürger sei.“ Die Vorsitzende der SPD Meerbusch, Nicole Niederdellmann-Siemes, gratulierte: „Mit Michael haben wir den richtigen Kandidaten, und ich bin sicher, dass wir mit ihm gute Chancen haben, wieder einen sozialdemokratischen Bürgermeister zu stellen.“
Zuvor hatte der aktuell 2. stellvertretende Bürgermeister von Meerbusch die Themen vorgestellt, mit denen er in den Wahlkampf gehen und am 13. September gewinnen will: Preisgünstiger Wohnraum, Mobilität, Digitalisierung, Bildung, eine gesicherte Kinderbetreuung, Integration, Klimaschutz und Meerbusch als ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Außerdem will er Brauchtum und Ehrenamt stärken. „Denn die Ehrenamtler sind es, die unsere Gemeinschaft lebendig halten.“
Im Detail erklärte Billen, der gelernter Stahlbauschlosser ist, später umsattelte und seit 25 Jahren Inhaber eines ambulanten Pflegedienstes und einer Tagespflege in Meerbusch ist: „Meine Vision ist eine eigene Ringbuslinie, die alle Ortsteile gleichermaßen bedient und vernetzt. Wir brauchen in Sachen Mobilität endlich ein Gesamtkonzept statt eines Flickenteppichs.“ Auch das Problem mit dem Lkw-Verkehr in den Ortsteilen will er weiter angehen. „Und wir brauchen mehr Arbeitsplätze in Meerbusch, damit die Bürger weniger pendeln müssen.“
Den demografischen Wandel sehe er als eine der großen Herausforderungen: „Meerbusch muss für ältere Bürger, aber auch für junge Familien lebens- und liebenswert sein.“ In seiner Bewerbungsrede kündigte Michael Billen außerdem an, dass er weiter für eine zweite Gesamtschule in Meerbusch kämpfen will: „Ab 13. September beginnen die Planungen.“
Bis zu diesem Datum liege aber noch viel Arbeit vor ihm und seinem jungen Wahlkampfteam, zu dem Maximilian Hoffmeier und Christina Borggräfe gehören. „Wir haben zahlreiche Ideen und möchten als Team frischen Wind in den Wahlkampf bringen und vieles einfach mal anders machen“, erzählt die 27-jährige Juristin und stellvertretende Vorsitzende der SPD Meerbusch, die ebenso wie ihr Kollege Hoffmeier für die SPD im Landtag ist.
Michael Billen, der als Bürgermeister versuchen will, Tradition und Zukunft zu vereinen, bekommt auch Zuspruch von der älteren SPD-Generation. Lothar Beseler (77), ehemaliger und bislang einziger SPD-Bürgermeister von Meerbusch, lobte Billen als „würdigen Kandidaten und handfesten Praktiker, der sein Herz auf dem rechten Fleck hat und nicht nur Ideen hat, sondern diese auch umsetzen kann“. Auch die Familie unterstützt Michael Billens Kandidatur. Seine Frau Conny etwa hatte die Idee mit den Glückskeksen und hat alle 50 selbst gebacken. „Ich stehe hinter Michael und bin es jetzt schon gewohnt, dass er ständig unterwegs ist“, sagt sie. „Und auch unsere Söhne Patrick und Alexander finden es gut, was der Vater macht.“ Der selbst kündigt an: „Ich möchte weiterhin Michael aus Lank bleiben und mich nicht verbiegen und verstellen.“