220 Ballettschüler bringen das Publikum zum Lachen

Die Kinder und Erwachsenen begeisterten bei vier Vorstellungen mit ihrer Aufführung von „Alice im Wunderland“.

Wenn rosa Flamingos, dicke Grinsekatzen, bunte Blumen und ein seltsamer Hutmacher über die Bühne tanzen, dann kann es sich nur um eine Geschichte handeln: Alice im Wunderland. Wer kennt es nicht, das kleine Mädchen, das in eine wundersame Welt voller Abenteuer abtaucht?

Foto: Falk Janning

Die Lanker Ballettschule von Greetje Groenendijk hatte dieses Märchen zum Anlass genommen, um im Landestheater Neuss zu zeigen, wie gut sich mit Tanz und Musik eine Geschichte erzählen lässt. Der Saal verwandelte sich für zwei Tage in ein buntes Phantasieland mit Pilzen, Blumen und Schlingpflanzen. Neben Judith Schütze in der Hauptrolle als Alice tanzten weitere 220 Schüler der Ballettschule im Alter zwischen vier und 50 Jahren die Geschichte von Alice. Unter der Leitung von Greetje Groenendijk hatten die Jungen und Mädchen seit den Sommerferien geprobt. Die Schulleiterin hatte schon vor anderthalb Jahren mit der Planung begonnen.

In der Meerbuscher Version wurden die Episoden der berühmten Geschichte von Lewis Carroll fantasievoll und farbenfroh nacherzählt, mit Hilfe verschiedener Tanzstile entstand eine ganz eigenständige Interpretation des Stückes. Es war eine mehr als gelungene Aufführung — kurzweilig, musikalisch angenehm und völlig ohne Worte.

Die Lanker verwandelten die Geschichte in eine bildschöne Choreografie, die die vielen bekannten Motive und Figuren aufnahm. Sie verzauberten die Zuschauer mit kreativen Bühnenbildern und farbenfrohen Kostümen. Besonders bemerkenswert waren die Choreografien, in denen auch die Kleinsten mit den Solisten der Ballettschule glänzten.

Das Größer- und Kleinerwerden von Alice am Anfang der Geschichte wurde mithilfe von Projektionen realisiert. Viermal spielten die Lanker in Neuss vor ausverkauftem Haus und bekamen jedes Mal stehende Ovationen und frenetischen Beifall.

Zu bestaunen gab es auch eine Projektion einer großen Grinsekatze sowie einen wasserblauen Bühnenraum, als Alice durch einen See aus Tränen tanzte, den sie selbst geweint hatte. Meistens spielte die Choreografie mit den einfachen Dingen, die sich bei kindlicher Betrachtung in Wunder verwandeln können: Austernmuscheln, Frösche, blaue Vögelchen, Katzen, Mäuseballerinas, Igel und Libellen brachten vor allem die kleinen Zuschauer schon bei ihrem Anblick zum Lachen.

Alles fing ganz harmlos an, als sich Alice an einem Sommertag bei einer Tee-Gesellschaft im Garten schrecklich langweilte. Da wurde ihrem liebsten Freund Jack (Florestan Bilsing), dem Gärtnerjungen, gekündigt. Der Zauberer (Louisa MacKenzie) tröstete Alice und zauberte sie ins Wunderland. Dort folgte Alice dem Kaninchen (Katia Münstermann), das nie Zeit hat, und begegnete nach und nach den verrückten Bewohnern des Wunderlandes. Alice traf einen hastigen Hutmacher (Louisa MacKenzie), die Grinsekatze und eine wortkarge Raupe und geriet an die Herzogin (Petra Schalthöfer), eine grausame Herrscherin über ihr Reich. Alices Weg endete bei einer Gerichtsverhandlung mit furiosem Finale. Zurück in der Realität zeigte sich, dass die Liebe gewinnt.