Auf Radler kommen neue Vorschriften zu
Um die Sicherheit für Radfahrer zu erhöhen, werden Verkehrsführungen geändert.
Die Stadt Meerbusch will noch fahrradfreundlicher werden und dabei das Thema Sicherheit als Priorität behandeln. Dazu gehört es auch, Veränderungen in der Straßenverkehrsordnung (StVO) radfahrerfreundlich umzusetzen. „Alle Verkehrsteilnehmer müssen umdenken und sich hier und da von vertrauten Verhaltens- und Fahrweisen verabschieden“, sagt Manfred Weigand, Fahrradbeauftragter der Stadt.
Auslöser für die Veränderungen sind die „Empfehlungen für Radverkehrsanlagen“ (kurz ERA), die die Forschungsgesellschaft für das Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) herausgegeben hat. Sie sehen vor, dass Radfahrer in kleinen Kreisverkehren auf der Fahrbahn fahren sollen. Wegen der fast gleichen Geschwindigkeit von Rad und Auto sei dies für Radfahrer sicherer. „Radfahrer verschwinden dann nicht mehr irgendwo im toten Winkel und es gibt auch keine gefährlichen Begegnungsverkehre an Schnittstellen mehr“, erklärt Weigand.
Wie das funktioniert, zeige der neue Kreisverkehr im Ostara-Gelände in Osterath. „Auf dem Winklerweg führen wir den Radverkehr über Schutzstreifen am Fahrbahnrand ganz bewusst in den Kreisverkehr hinein“, erklärt Ekkehard Deussen, Abteilungsleiter im Fachbereich Straßen und Kanäle der Stadtverwaltung. „Die Radfahrer gelangen so direkt ins Blickfeld des Autofahrers und bewegen sich im Kreisverkehr gleichberechtigt.“
Genauso verhalte es sich mit Radfahrern auf der Fahrbahn. „Unfalluntersuchungen haben gezeigt, dass Radfahrer innerorts auf der Fahrbahn sicher sind. In vielen Städten geht der Trend zurzeit dahin, die Benutzungspflicht der Radwege aufzuheben“, sagt Manfred Weigand. Allerdings werde es auch weiterhin Benutzungspflichten auf Radwegen geben. Würden Radfahrer — zum Beispiel auf der Moerser und Düsseldorfer Straße in Büderich — mit den Autos die Fahrbahn nutzen, sei dies zu gefährlich. Anders sehe das in Tempo-30 Zonen aus. „Dort ist das gleichberechtigte Miteinander von Fahrrad und Auto verkehrsrechtlich festgeschrieben und schon seit langem realisiert“, sagt Weigand.
In den vergangenen Wochen hat die Stadtverwaltung bereits Verbesserungen für Radfahrer umgesetzt. Die Anregungen dazu kamen vom Fahrradbeauftragten und dem „Arbeitskreis Radverkehr“. So wurden Sackgassen-Schilder dort ersetzt, wo es am Ende der Sackgasse eine Durchfahrt für Radler gibt.
Die Radwegeverbindung von der Gonellastraße in Lank zum Herrenbusch hin wurde am Kreisverkehr im südlichen Ortseingang ausgebaut. Zusätzliche Piktogramme auf dem Asphalt dienen Radfahrern als Querungshilfe. „Auch haben wir Radwegmarkierungen erneuert und Bordsteine abgesenkt, wo der Radverkehr bevorrechtigt ist“, sagt Ekkehard Deussen. Red