Alternativprogramm in Meerbusch Kinder können sich austoben

Büderich. · Weil die Stadtranderholung abgesagt werden musste, hat die Stadt für die Sommerferien ein alternatives Programm, unter anderem auf dem Abenteuerspielplatz in Büderich, organisiert. Die Nachfrage für das Angebot ist groß.

Chayton Herren fährt mit seinem Kettcar durch den Parcours am Abenteuerspielplatz. Arne Klar (r.) und Chaytons Freunde feuern an.

Foto: Sebastian Kalenberg

„Für die Kinder und Jugendlichen tut mir diese Entscheidung natürlich leid“, erklärte Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU), als sich die Stadt Mitte April gezwungen sah, die beliebte Stadtranderholung in diesem Jahr corona-bedingt abzusagen. Die Stadtranderholung findet normalerweise in den ersten beiden Ferienwochen auf dem Sportplatz Pappelallee in Lank-Latum statt und ist für viele Kinder und Jugendliche das Highlight des Sommers.

 Aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der Hygieneauflagen konnte die zweiwöchige Aktion für rund 160 Kinder und Jugendliche in dieser Form aber nicht durchgeführt werden. Ganz wollte die Stadtverwaltung Meerbusch aber auch nicht auf ein Programm in den Sommerferien verzichten und hat so als Alternative individuelle und offene Ferienangebote auf die Beine gestellt.

Bei der mobilen Kinder- und Jugendarbeit „Karibu“, in den Jugendzentren „Oase“ und „Katakombe“ und auf dem Abenteuerspielplatz in Büderich.

Dort leitet Beate Enzel, die sonst die Stadtranderholung mit ihrem Team organisiert, durch das sechswöchige Programm. „Wir wussten, dass wir dringend eine Alternative für die ausgefallene Stadtranderholung benötigen. Kinder und Jugendliche brauchen einfach Bewegung und wir sehen jeden Abend an den strahlenden Gesichtern, wie glücklich die Kinder sind, sich hier austoben zu können“, erklärt die Freizeitpädagogin der Kinder- und Jugendförderung der Stadt Meerbusch.

Natürlich muss auch beim abwechslungsreichen Ferienprogramm auf dem Büderichter Abenteuerspielplatz auf Hygiene- und Schutzmaßnahmen geachtet werden. So müssen zwingend alle Aktivitäten auf dem knapp 9 000 Quadratmeter großen Gelände draußen stattfinden – die Räume, wo sonst auch die wöchentliche Teestube für Kinder stattfindet, darf nicht genutzt werden.

Auch der Holz- und Werkbereich, wo sich Kinder und Jugendliche ihre eigenen Clubhäuser und Hütten bauen, ist aufgrund der aktuellen Lage gesperrt.

„Wir desinfizieren so viel wie möglich, halten stetig Kontakt zum Ordnungsamt und bitten die Kinder, dass sie zum Beispiel ihre eigenen Helme mitbringen, wenn wir wie heute Kettcar fahren“, erklärt Enzel.

Sieger erhält neben jeder Menge Ehre auch einen kleinen Preis

Gemeinsam mit Georg Vinzens und Arne Klar leitet sie auch durch diesen sonnigen Freitag, der wie die gesamte Woche unter dem Motto „Bewegung“ steht. „Georg hat heute Morgen schon den Parcours aufgebaut, da müssen die Kinder dann gleich mit dem Kettcar durch“, sagt Beate Enzel weiter.

Zwei Versuche hat jedes Kind seine Bestzeit aufzustellen – der Gewinner wird später auf einer Siegerehrung gekürt und erhält einen kleinen Preis. Das spornt auch Chayton Herren an.

Der Elfjährige ist ein bekanntes Gesicht und kommt regelmäßig zum Abenteuerspielplatz. Natürlich nimmt er auch an der Ferienaktion teil.Knapp zwei Minuten hat Chayton für den ersten Durchgang benötigt. Im zweiten Versuch möchte er seine Zeit definitiv verbessern.

Mit Schwung fährt er das Kettcar in den Slalom aus Pilonen. Dabei wird er nicht nur von Jugendsozialarbeiter Arne Klar, sondern auch von seinen Freunden lautstark angefeuert. Den Slalom übersteht er ohne Fehler, spart sich deshalb die Strafrunde und meistert auch die kommenden Hindernisse, die Georg Vinzens in den Parcours eingebaut hat.

Als Chayton mit viel Tempo über die letzte Rampe fährt und auf seinem Kettcar im Ziel eintrifft, muss er erstmal tief Luft holen: „Puh, ich kann gar nicht mehr“, keucht der Elfjährige. Aber die Anstrengung hat sich gelohnt. „40 Sekunden schneller, Chayton“, ruft ihm Arne Klar zu. Chayton grinst.

Eltern über Ferienangebote
in Büderich zufrieden

Auch Chaytons Mutter grinst. Ilona Herren steht ebenfalls auf dem Abenteuerspielplatz und freut sich, dass ihr Kind wieder draußen toben kann. Wie für viele andere Familien, wäre auch für Chayton die Coronavirus-Zeit zu Hause nicht schön gewesen. „Hier haben die Kinder einen tollen Anlaufpunkt und super Betreuer“, lobt Mutter Ilona Herren die Organisation auf dem Abenteuerspielplatz.

Freizeitpädagogin Beate Enzel weiß, wie wichtig solche Angebote für Familien sind. „Viele Familien werden dieses Jahr nicht in den Urlaub fahren. Umso wichtiger ist es, dass die Kinder bei uns jede Menge Spaß haben und ihre Energie
rauslassen können.“