Thema im Schulausschuss Die Martinus-Schule hat zu wenige Plätze

Für die Grundschule in Strümp haben 89 Eltern ihre Kinder angemeldet – das sind zehn mehr, als die Schule aufnehmen kann.

Eltern, die ihre Kinder gerne an die Martinus-Schule geschickt hätten, müssen nach Lank ausweichen.

Foto: Daniel Schrader

An den acht Meerbuscher Grundschulen laufen die Planungen für das neue Schuljahr 2020/21. Bislang wurden bereits 555 i-Dötzchen für den Schulstart im kommenden Sommer angemeldet. Wie aus einer Informationsvorlage der Stadt für den Schulausschuss am morgigen Dienstag, 3. Dezember, hervorgeht, zählen zu den Anmeldungen auch 26 Kinder aus Nachbarstädten, die meisten aus Krefeld, die traditionell Lanker Grundschulen besuchen.

Erneut ist an manchen Schulen die Nachfrage nach Plätzen größer als das Angebot. Denn nachdem in Strümp und Bösinghoven, aber auch in Büderich, eine Reihe von Neubauten entstanden ist, leben dort mehr schulpflichtige Kinder. Außerdem findet in Einfamilienhäusern der 1960er und 1970er Jahre ein Generationenwechsel statt, der dazu führt, das immer mehr junge Familien nach Meerbusch ziehen.

Die gestiegene Nachfrage macht sich auch an der Martinus-Schule in Strümp bemerkbar, an der 89 Kinder angemeldet wurden. Da die dreizügige Grundschule aber nur 79 Schüler aufnehmen kann, können zehn von ihnen dort keinen Platz bekommen. Sie haben nun die Möglichkeit, in Lank unterzukommen. Dort gibt es an der Pastor-Jacobs- und der Theodor-Fliedner-Schule noch jeweils zwölf und 13 freie Plätze. Sie werden ab dem neuen Schuljahr ab Bösinghoven mit einem extra Bus zur Schule gebracht. „Für die Eltern entstehen dabei keine Kosten. Schülerspezialverkehr gibt es seit vielen Jahren aus den Rheingemeinden in die Schulen nach Lank und Strümp und von Bösinghoven nach Strümp“, teilte die Stadt auf Anfrage mit.

An der Brüder-Grimm-Schule
sind derzeit noch 16 Plätze offen

Auch in Büderich gibt es einen Überhang: An der zweizügigen St.-Mauritius-Schule stehen den 73 Anmeldungen nur 56 Plätze gegenüber. Freie Kapazitäten hat noch die Brüder-Grimm-Schule mit 16 offenen Plätzen. In Osterath hat die Eichendorff-Schule mit 56 Anmeldungen ihre maximale Aufnahmekapazität erreicht. Alle anderen Kinder aus dem Ortsteil werden die dreizügige Nikolaus-Schule besuchen, die noch 22 freie Plätze hat.

Für einen Platz im Offenen Ganztag hatten die Meerbuscher Familien Bedarf für 366 Plätze angemeldet. Allerdings stehen im kommenden Schuljahr nur 250 zur freien Verfügung. Nur an der Brüder-Grimm-Schule in Büderich wird eine zusätzliche Gruppe eingerichtet. An allen anderen Schulen übersteigt die Nachfrage das Angebot bei Weitem.

Bei der Frage nach alternativen Lösungsmöglichkeiten für diejenigen, die keinen Platz gefunden haben, verweist die Stadt darauf, dass bei der Platzvergabe die Berufstätigkeit und deren Umfang bei den Eltern berücksichtigt wird. Mitunter helfe auch ersatzweise ein Betreuungsangebot bis 14 Uhr. „Vielen Anmeldungen erfolgen erst einmal rein vorsorglich für die OGS, und im Dialog mit den Eltern reicht dann eine Betreuung bis 14 Uhr“, teilt die Stadt auf Anfrage mit. In vielen Einzelgesprächen versuchten Schulen und Betreuungsträger den Eltern zu helfen. Bisher sei dies auch immer wieder gelungen, auch wenn es mitunter nicht sofort der Wunschplatz gewesen sei.

Ab dem Jahr 2025 soll es einen bundesweiten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter geben. Mitte November hatte das Bundeskabinett deswegen beschlossen, zwei Milliarden Euro in den Ausbau zu investieren. Als eine Maßnahme möchte die Stadt Meerbusch mit den Schulleitungen Raumkonzepte entwickeln, die einen ganztägigen Betreuungsbedarf von 80 bis Prozent der Schüler ermöglichen sollen. Vor diesem Hintergrund läuft an der Adam-Riese-Schule ein Pilotprojekt mit einer Möblierung, die eine multifunktionale Nutzung erlauben soll. In Absprache mit Schulleitungen möchte die Stadt das Projekt ausweiten und hat dafür 160 000 Euro in den Haushalt eingestellt.