Engagement für den guten Zweck Autohaus sammelt Erste-Hilfe-Taschen
Büderich · Die Mitarbeiter des Büdericher Autohauses Krüger & Schellenberg sammeln abgelaufene Verbandskästen. Die darin enthaltenen Materialien werden unter anderem an Schulen und soziale Einrichtungen gespendet.
Häufig fällt erst bei einer Verkehrs- oder TÜV-Kontrolle auf, dass das Zubehör im Verbandskasten abgelaufen ist. Da dieser mit Erste-Hilfe-Utensilien ausgestattete Kasten aber zum Pflichtinventar eines jeden Pkw oder Lkw gehört, droht nach dem Ablaufdatum ein Bußgeld von fünf Euro. Und was geschieht mit dem nach einer Neuanschaffung aussortierten Kasten und vor allem mit seinem Inhalt? Meistens landet er im Hausmüll – obwohl die darin enthaltenen Materialien meist noch brauchbar sind.
Dieser Verbandskasten und sein Verfallsdatum ging Charly Schellenberg durch den Kopf, als er in der Weihnachtszeit gemeinsam mit seiner Frau überlegte, an welche Organisation er spenden und damit etwas Gutes tun könnte. Quasi auf der Couch kam ihm der Gedanke, die nach DIN 13164 zertifizierten, aber abgelaufenen Verbandskästen zu sammeln. Von ganz weither geholt war die Idee nicht. Schließlich ist Charly Schellenberg – Jahrgang 1988 – Geschäftsführer des Autohauses Krüger & Schellenberg GmbH an der Böhlerstraße in Büderich. Als Sohn des Mitgründers Jörg Schellenberg hat er als Kfz-Betriebswirt und -Meister die Verkaufsleitung des Familienunternehmens in zweiter Generation übernommen.
In den Erste-Hilfe-Kursen lassen sich die Taschen gut nutzen
„Von einem Honda-Mitarbeiter – wir vertreten außerdem die Marken Suzuki und Toyota – hatte ich gehört, dass diese ausrangierten Verbandstaschen auch für einen guten Zweck gespendet werden können – an Schulen, Tierheime, soziale Einrichtungen oder Institutionen in afrikanischen Ländern.“ Grundschüler beispielsweise können die trotz des abgelaufenen Verfalldatums immer noch funktionsfähigen Verbandsmaterialien auch in den Erste-Hilfe-Kursen gut nutzen.
Mit Blick auf diese zahlreichen Möglichkeiten setzte Charly Schellenberg seine Idee unmittelbar nach Jahresbeginn um: „Wir haben Plakate drucken lassen und sprechen die Kunden seitdem aktiv auf unsere Aktion an. Wird ein neuer Verbandskasten gekauft, spenden wir das ausrangierte Exemplar.“ Wohin die Spende gehen wird, steht noch nicht genau fest: „Es kommt darauf an, wie viele Verbandskästen wir noch sammeln.“ Vorerst ist die Aktion bis Ende März angesetzt. Kommen nur etwa 30 Exemplare zusammen, werden davon wohl regionale Schulen profitieren. Sollte sich die Zahl jedoch – vielleicht aufgrund einer Verlängerung der Frist bis Ende Juli – auf 200 bis 300 erhöhen, könnte noch viel mehr bewirkt werden.
„Die erste Woche hat zwölf Verbandskästen gebracht. Ich hoffe, es werden noch viele, viele mehr“, betont Schellenberg. Er erinnert daran, dass die Verbandskästen nicht an eine Automarke gebunden sind und jeder Autofahrer bei Krüger & Schellenberg sein altes Exemplar abgeben und ein neues erwerben kann: „Das sind Kombi-Taschen mit Warndreieck, Warnweste, Verbandstasche und zwei Gesichtsmasken.“ Die Masken sind seit 1. Januar vorgeschrieben. Ohne sie ist das Erste-Hilfe-Set ab sofort unvollständig und verstößt gegen die Straßenverkehrs-Zulassungsordnung. „Mit dem Austausch wird das verhindert – und gleichzeitig wird etwas Gutes getan“, meint Charly Schellenberg.