Bürger sollen Stadt mitgestalten
Bürger können für das Konzept 2030 auf interaktiver Stadtkarte Wünsche für Veränderungen eintragen.
Im Juni ist der beste Zeitpunkt, um in Meerbusch Veränderungen anzustoßen. Dann nämlich läuft die erste Phase des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts ISEK 2030, bei dem für die langfristige Entwicklung der Stadt Ziele und Schwerpunkte erarbeitet werden sollen. Bei der Auftaktveranstaltung und über das Internet-Angebot „Wikimaps“ können Bürger eigene Vorschläge abgeben, was an welchen Orten in ihrer Stadt besser gemacht werden könnte.
Danach tagen in mehreren Runden die Stadtverwaltung, die mit dem Projekt beauftragte Schulten Stadt- und Raumentwicklung (SSR) aus Dortmund sowie Experten. Die Bürger sollen über jeden Schritt informiert werden. Auftakt des Projektes ist am 15. Juni. Dann wollen die Beteiligten über Ziele und Prozess informieren und die SSR erste Analyseergebnisse vorstellen. Dazu kann jeder kommen, der möchte. Außerdem sollen Bürger ihre Anregungen über einen Zeitraum von vier Wochen übers das Internet einbringen können — über die „Wikimap“. Dabei handelt es sich um eine Stadtkarte, in der Nutzer Fahnen setzen können. Rot bedeutet, dass an dieser Stelle etwas getan werden muss, Grün steht für etwas Positives. „Ich hoffe, dass Personen angesprochen werden, die sonst nicht zu Bürgerveran staltungen kommen“, sagt Stadtplanerin Kirsten Steffens.
Marc Lucas Schulten von SSR hat in anderen Städten positive Erfahrungen mit der digitalen Stadtkarte gemacht. „Die Beiträge sind immer konstruktiv“, sagt er. Ab wann die Meerbuscher Wikimaps-Seite online ist, stehe noch nicht fest. Voraussichtlich sei es im Juni. Die Wikimap hat auch einen psychologischen Effekt. „Stadtentwicklung ist nicht sehr greifbar und dauert lange“, sagt Schulten. Über sogenannte Impulsprojekte, die durch Wikimaps-Vorschläge kurzfristig umgesetzt würden, könnten die Bürger konkrete Verbesserungen erleben.
„Das kann etwa eine Bank sein, die an eine geeignetere Stelle versetzt wird“, sagt Schulten. Als nächster Schritt stehen Fokusrunden an. Dazu werden Experten wie etwa Vertreter aus Umweltverbänden, Sportvereinen oder der Wirtschaft geladen. „Die kennen den Markt“, sagt Schulten. Der Abschlussbericht soll Ende nächsten Jahres fertig sein. Schulten aber kündigt an, dass die Bürger über jeden Schritt und jede Empfehlung der SSR informiert werden. „Und von jeder Fokusrunde wird es ein Protokoll geben“, sagt er. Veröffentlicht werden sollen die Ergebnisse auf der Internetseite der Stadt.