Künstler aus Meerbusch Meerbuscher Musiker für bestes Album ausgezeichnet
Lank-Latum · Der Lank-Latumer Christian Olejnik alias „Der Ole“ ist jetzt für sein zweites Solo-Album „Durch die Zeit“ mit dem Preis für das beste deutschsprachige Album des Jahres ausgezeichnet worden.
Ein solch namhaftes Potpourri an verschiedenen Künstlern auf einem Album hat die Musikwelt zuvor wohl nur selten gesehen: Schlagzeuger Vom Ritchie von den „Toten Hosen“, Thomas Stauch, ehemaliger Drummer der „Blind Guardian“, und Dirk Schlömer, Gitarrist von „Ton Steine Scherben“, sind dort ebenso vertreten wie Popstars-Gewinner Markus Grimm („Nu Pagadi“), Schauspieler Marcel Saibert („Unter Uns“), Ballermann-Star Mickie Krause und viele mehr.
Fast ein Jahr lang hatte „Der Ole“ mit viel Liebe sein zweites, von Punk, Pop und Rock geprägtes Solo-Album „Durch die Zeit“ produziert, auf dem insgesamt 124 Gastmusiker aus 23 Ländern zu hören sind. Mit kreativer und provokanter Rhetorik erzählt der ehemalige „Massendefekt“-Frontsänger auf dem Tonträger Geschichten aus dem Leben.
Die 16-köpfige Band – vier Mitglieder davon aus Meerbusch – spielt mal laut und mal leise, mal emotionsreich und mal hart. Mit der Platte kletterte der Meerbuscher auf Rang 35 der deutschen Album-Charts und auf Platz 28 der MTV Midweek-Charts. Das gefiel nicht nur den Fans. Die Jury der Deutschen Popstiftung und des Deutschen Rock- und Pop-Musikerverbands zeigte sich begeistert und zeichnete „Durch die Zeit“ jetzt mit dem Preis für das beste deutschsprachige Album des Jahres 2021 aus.
Der Preis ist eine Anerkennung für die gesamte Band
„Ich freue mich über diesen Preis, weil er eine Anerkennung für die gesamte Band ist, und auch für alle, die an der Entstehung des Albums mitgewirkt haben“, sagt „Der Ole“. Eigentlich hatte der 43-Jährige mit dem Thema Musik bereits komplett abgeschlossen. In den 1990er Jahren war Olejnik als Bassist und Sänger in mehreren Punkbands in Krefeld aktiv. Gemeinsam mit Claus Pütz, Mike Duda, Sascha Utecht und Sebastian Beyer gründete er dann 2000 in Meerbusch die Punkband „Massendefekt.“ Das Quintett veröffentlichte vier Alben und spielte mehr als 220 Konzerte in Deutschland, Österreich und Belgien. Doch nach rund neun Jahren „hat es sich nicht mehr so leicht angefühlt. Zudem war mein ganzes Leben ausschließlich auf die Musik gerichtet, das wollte ich nicht mehr“, erzählt der „Ziehsohn“ des verstorbenen Toten Hosen-Schlagzeugers Wölli Rohde.
Olejnik legte eine lange Schaffenspause ein, konzentrierte sich in dieser Zeit beruflich ausschließlich auf seine Arbeit als Sozialarbeiter. Erst im Jahr 2018 packte ihn die Leidenschaft wieder und er veröffentlichte unter seinem Künstlernamen „Der Ole“ mit „In Grund und Boden“ sein Solo-Debütalbum. „Ich hatte plötzlich wieder Lust darauf. Mir ist es aber nach wie vor wichtig, dass ich damit nicht mein Geld verdienen muss“, berichtet der zweifache Familienvater.
Seine Songs entstehen nicht selten in der Badewanne. „In meinem großen Badezimmer herrscht eine extrem gute Akustik. Ich schnappe mir dann manchmal meine Akustikgitarre, nehme auf dem Handy die Ideen auf – und setze sie später zusammen mit meiner Band um“, so Olejnik. In seinen Texten nimmt er kein Blatt vor den Mund, stellt sich deutlich gegen rechte Gewalt und bezieht zu gesellschaftskritischen Themen Stellung.
Das erste Album sei ein reines Solowerk gewesen, das zweite eine Projektplatte. „Damit habe ich mir einen Herzenswunsch erfüllt“, sagt der Lank-Latumer. „Ich mag es, wenn man gemeinsam und vor allem genreübergreifend arbeitet und habe einfach alle, die irgendwann einmal in meinem Leben wichtig für mich waren, gefragt, ob sie mitmachen wollen.“ Seit rund zwei Monaten arbeitet „Der Ole“ im Studio bereits an seinem dritten Album, das 2023 erscheinen soll.