Der Neustart im Meerbad ist geglückt
An den ersten hundert Tagen konnten 22 000 Besucher begrüßt werden. Die Stadt erhofft sich trotzdem noch einen Anstieg.
In Büderich gibt es seit hundert Tagen wieder ein Hallenbad. Seitdem sind schon viele Schwimmer dort ins Wasser gesprungen: Insgesamt 22 000 Menschen haben das Meerbad seit der Wiedereröffnung im Oktober 2017 besucht, verkündete jetzt der Sportreferent der Stadt Meerbusch, Stephan Benninghoven. „Damit sind wir da, wo wir vor der Renovierung waren“, sagt er. Das Ziel ist damit allerdings noch nicht erreicht. Die Stadt Meerbusch hatte sich nach der Sanierung einen Anstieg der Besucherzahlen erhofft: Mit 105 000 Besuchern pro Jahr, mindestens 8000 mehr als vor der Neugestaltung, hatte die Verwaltung gerechnet. Aber das kann noch kommen: „In der Zeit, als wir geschlossen hatten, sind die Meerbuscher auf umliegende Schwimmbäder ausgewichen. Die Leute muss man jetzt natürlich erst einmal zurückgewinnen“, sagte Betriebsleiter Willi Jentges.
Im langen Mehrzweckbecken ziehen die Schwimmer ihre Bahnen. Sie haben an diesem Vormittag besonders viel Platz — ein Schwimmkurs hat kurzfristig abgesagt. Viele Besucher kommen bereits wieder regelmäßig ins Bad. Sei es zum individuellen Bahnen ziehen, Vereinsunterricht, Schulschwimmen oder Fitnesskursen wie Aqua Cycling. Zwischen 14 und 15 Uhr sei im Bad erfahrungsgemäß am meisten los, erklärt Jentges. Aber auch ab 6.30 Uhr morgens gebe es ein Stammpublikum. Früher hatte das Hallenbad erst ab acht Uhr geöffnet, die neuen Frühschwimmerzeiten würden aber gut angenommen. Susanne Nießen aus Strümp kommt mindestens einmal pro Woche ins Hallenbad. „Ich bin total begeistert. Es ist von der Optik her ein Traum“, sagt sie. „Am Anfang fehlten noch die Haken in der Dusche, aber auch das ist jetzt erledigt.“ Durch weitere Kurse und gezieltes Marketing will die Stadt nun noch mehr Menschen für das Meerbad begeistern.
Von Dezember 2015 bis September 2017 war das Bad für unter dem Strich sechs Millionen Euro — Steuererstattungen bereits herausgerechnet — renoviert und umgebaut worden. Mit modernster Wasseraufbereitung und Wärmedämmung, neuem Namen und einer einladenden, hellen Atmosphäre ist es nun wieder auf dem neuesten Stand.
Mit einem Blockheizkraftwerk wird ein Teil des Stroms im Meerbad selbst produziert. Dadurch gelinge es, Netzgebühren, aber auch etwa 60 Prozent des Strom- und des Heizenergiebedarfs im Vergleich zu früher einzusparen, erklärt Claus Klein, Leiter Service Immobilien der Stadt Meerbusch. „Wir versuchen, im laufenden Betrieb möglichst wenig defizitär zu arbeiten.“ Dabei helfen auch die gesteigerten Mieteinnahmen durch den Physiotherapie-Bereich mit Sauna und den Friseur, die sich mit dem Hallenbad unter einem Dach befinden. Die Mietflächen wurden im Rahmen der Sanierung ausgeweitet. An der Friedensstraße 21 setzt man außerdem auf Synergieeffekte: Nach einer Massage können Patienten beispielsweise eine Runde Schwimmen gehen.