Abfallstatistik 2018 Meerbuscher trennen Müll vorbildlich
Die Gesamtmenge des Abfalls ist gegenüber dem Jahr 2017 erneut gesunken. Deshalb müssen die Müllgebühren wahrscheinlich nicht erhöht werden.
Bis zu 200 Tonnen kann ein Blauwal wiegen. Nur zum Vergleich: Würde man den Gesamt-Abfall aller Meerbuscher aus dem Jahr 2018 wiegen, wäre dieser annähernd so schwer wie 140 Blauwale. Das hört sich viel an. Tatsächlich haben die Bürger aber erneut weniger Müll produziert. Waren es 2017 noch 27 843 Tonnen, lag die Gesamt-Abfallmenge in 2018 bei 27 780 Tonnen. Das sind 497,6 Kilogramm pro Einwohner; und damit erneut 4,6 Kilogramm weniger als im Vorjahr.
Dieser Trend zeichnet sich in Meerbusch seit Jahren ab – trotz steigender Einwohnerzahl. Von 2009 (29 849 Tonnen) bis 2018 ist die Menge an Abfall um mehr als 2000 Tonnen gesunken. In Blauwalen gerechnet: zehn Tiere weniger. Fazit der Verwaltung, die die Zahlen im Umweltausschuss am nächsten Dienstag vorstellt: „Das Abfallentsorgungskonzept hat sich bewährt.“ Den größten Teil der Abfallmenge machen die Restabfälle mit 10 177 Tonnen und 36 Prozent aus. Auch diese Zahl ist niedriger als im Vorjahr (10 184 t). Im Jahr 2018 warf jeder Meerbuscher 182,3 Kilo Restmüll in die Tonne. Das weiterhin niedrige Restabfallaufkommen bewertet die Verwaltung „als positiv“. Zum Vergleich: In Sachen Restmüll liegt Meerbusch um 13,2 Prozent unter dem Kreisdurchschnitt und hat das viertniedrigste Pro-Kopf-Aufkommen im Kreis. Nur Korschenbroich, Jüchen und Rommerskirchen produzieren weniger Restmüll.
6021 Tonnen Bioabfälle haben die Meerbuscher in 2018 produziert, das sind 107,9 Kilogramm pro Bürger. Im Vorjahr hatte jeder Meerbuscher noch 6,2 Kilo mehr Bio-Abfälle produziert. Mit der aktuellen Biomüll-Menge liegen die Meerbuscher aber immer noch weit über dem Kreisdurchschnitt von 84,7 Kilo pro Einwohner. Das bedeutet, dass die Meerbuscher ihren Müll sorgfältig trennen und nicht einfach alles in eine Tonne werfen. Restabfälle und Biomüll machen in Meerbusch mehr als die Häfte des Gesamtabfalls aus (58%).
Gestiegen ist die Menge an Sperrgut (plus 20 t), Grünabfall (plus 30 t) und Altkleidern (plus 13 t). Auffällig sind die Zahlen für Altglas: 1427 statt 1112 Tonnen. Die Erklärung der Verwaltung dafür: „Wahrscheinlich ist die für 2017 vom Dualen System übermittelte Menge fehlerhaft gewesen“, heißt es. Leicht gesunken ist das Abfallaufkommen bei den Leichtverpackungen (von 1765 auf 1735 t), beim Altpapier (von 4131 t auf 4064 t) und beim Elektroschrott (von 272 t auf 240 t). Mit 15 Prozent an der Gesamt-Abfallmenge macht Altpapier den drittgrößten Posten aus. Jeder Meerbuscher hat im vergangenen Jahr 72,8 Kilogramm Altpapier produziert (1,7 Kilogramm weniger als 2017). Knapp 60 Prozent des Altpapiers wird in den Depotcontainern und auf dem Wertstoffhof der Stadt eingesamelt und zur Wertstoffsortieranlage des Kreises transportiert. Davon profitieren die Bürger, denn mit dem Verkauf dieser Altpapiermengen erzielt die Stadt Erlöse, die die Gebühren stabil halten. Die Kosten fürs Sammeln und für den Transport sind in den Abfallgebühren enthalten. Die Erlöse aus dem Altpapier, das in den blauen Tonnen gesammelt wird (41,3%), fließen nicht in die Abfallgebühren, sondern werden privatwirtschaftlich verwertet. Apropos Abfallgebühren: Die werden im nächsten Jahr voraussichtlich nicht erhöht, teilt die Verwaltung mit.