Etwa 50 Flüchtlinge kommen im Oktober

Sie sollen möglichst bald in Wohnungen einziehen können. Dort sollen sie wegen der Wohnsitzauflage mindestens drei Jahre leben.

Foto: Anke Kronemeyer

Wenn die Prognosen der Bezirksregierung Arnsberg zutreffen, kann die Stadt Meerbusch mit 50 bis 60 weiteren Flüchtlingen im Oktober rechnen. „Wir haben einen entsprechenden Anruf bekommen, aber noch nichts schriftlich“, sagt Erster Beigeordneter Frank Maatz. Im Sozialausschuss wurde der aktuelle Stand in Sachen Zuwanderung diskutiert.

Demnach haben in den neun unterschiedlich großen Unterkünften in Lank (Heidbergdamm, Uerdinger Straße), Bösinghoven (Bösinghovener Straße), Büderich (Cranachstraße, Hülsenbuschweg), Osterath (Neusser Feldweg, Fröbelstraße) und Strümp (Paul-Jülke-Straße) insgesamt 725 Bewohner Platz. 524 Plätze davon sind belegt.

Die meisten Plätze sind noch im Eisenbrand frei: In den neu gebauten Modulheimen können theoretisch 186 Flüchtlinge leben, 117 sind bereits eingezogen. Zuletzt wurde begonnen, auch das vierte Modul zu belegen. Die restlichen 69 Plätze werden aber vermutlich auch bald vergeben: mit den avisierten Flüchtlingen, die im Oktober nach Meerbusch kommen.

Aber: „Diese neuen Flüchtlinge sind bereits anerkannt und kommen mit Wohnsitzauflage zu uns“, so Frank Maatz. Heißt: Sie können zwar ein paar Wochen — maximal sechs Monate — in den Unterkünften bleiben, haben dann aber Anspruch auf eine Wohnung.

Darauf ist Meerbusch vorbereitet. So entstehen in unterschiedlichen Neubauten (Rottstraße oder Moerser Straße) Wohnungen für Familien im Sozialen Wohnungsbau. Außerdem gibt es eine Vereinbarung mit Wohnungsbaugenossenschaften, dass in deren Wohnungen auch anerkannte Flüchtlinge einziehen können. Die Gemeinschaftsunterkunft an der Uerdinger Straße in Lank, in der zuletzt sieben Personen lebten, ist bereits leer und wird zu getrennten Wohnungen für anerkannte Flüchtlingsfamilien umgebaut. Die Unterkunft am Neusser Feldweg wird im Sommer 2018 aufgegeben, und auch das Pfarrheim an der Paul-Jülke-Straße will die Stadt nicht mehr für Flüchtlinge nutzen. Dort leben zurzeit noch 22 Männer. In dem Fall gibt es im Übrigen noch keine Einigung: Eigentlich hatte die Stadt einen längeren Mietvertrag bis 2022 unterschrieben, aus dem sie aber im nächsten Sommer aussteigen will. Man sei noch im Gespräch mit der Kirchengemeinde, so Maatz.

Sind die anerkannten Flüchtlinge dann in die Wohnungen gezogen, die ihnen die Stadt Meerbusch zur Verfügung stellt, müssen sie drei Jahre an dieser Adresse bleiben und können nach Ablauf dieser Zeit frei entscheiden, wo sie künftig leben wollen.