Fahrbarer Mittagstisch sammelt Spenden für bedürftige Senioren
Meerbusch. „Altersarmut macht auch vor Meerbusch nicht halt“, sagt Bärbel Mosch. Deren Auswirkungen beobachtet die Leiterin des Fahrbaren Mittagstischs der Caritas in Osterath seit längerem und mit Sorge.
„Viele alte Menschen können statt sieben nur noch zwei oder drei Essen in der Woche finanzieren.“
Gerade Alleinstehende sind betroffen. Sie haben Krieg, Wiederaufbau erlebt, die Frauen sich dann um die Familie gekümmert. Heute bleibt ihnen lediglich eine kleine Witwenrente. „Das ist ein ganz großes Problem, denn bei ihnen ist die Scham groß, um Hilfe zu bitten.“ Die Unterstützung des Sozialamtes nehmen viele nicht in Anspruch, beobachten Mosch und ihre Vertreterin Veronika Müller. „Sie versuchen, sich das Geld abzuknausern.“
So entstand die Idee der Patenschaft: Der Fahrbare Mittagstisch sucht Paten für bedürftige Senioren, Meerbuscher helfen Meerbuschern. Die ersten Schritte sind bereits getan. Vier Senioren, zwei Frauen und zwei Männer, nehmen die Unterstützung zurzeit in Anspruch. „Sie zahlen einen Teil selbst, den Rest übernehmen die Paten“, erläutert Bärbel Mosch. 125 Euro koste solch ein Engagement monatlich, denn die Spendennehmer zahlen einen Teil des Betrags selbst.
Mosch freut sich über jeden Euro, der auf das Spendenkonto für Mittagstisch fließt. Eine Herausforderung sieht sie darin, die alten Menschen davon zu überzeugen, die Hilfe anzunehmen. „Wir versuchen, unsere Kunden zu ermutigen und setzen auf die Hilfe von Pfarrcaritas und Diakonie, die Kontakt zu Betroffenen haben.“ Sechs Patenschaften werden laut Mosch aktuell gebraucht, doch die Bedürftigkeit wachse schleichend. Der Schwerpunkt liege in Büderich und Osterath. In den Rheingemeinden sind die Strukturen noch anders“, sagt Müller. Sie und Mosch hoffen, dass sich mit der Zeit ein Spenden- und Hilfsnetzwerk ausbildet.