Ärger um Flughafenparker Anlieger sind sauer: Fahrzeuge parken über Tage am Apelter Weg

Büderich · Es könnte sich bei den rund 30 Fahrzeugen um Ausweichparker vom Flughafen oder um Parkfirmen handeln. Die Stadt hat derzeit keine Handhabe.

Rund 30 Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen stehen aktuell auf dem Parkplatz.

Foto: RP/Dominik Schneider

Rund 30 Autos mit ausländischem Kennzeichen stehen seit rund einer Woche auf dem kleinen Parkplatz am Modellflugplatz im Norden von Büderich. Die meisten stammen aus den Niederlanden, einige aus Belgien und Frankreich. Viele haben die Scheibenwischer hochgeklappt, und eine Staubschicht weist darauf hin, dass sie teilweise schon länger hier stehen. Spaziergänger, die gerne ihre Autos für eine Runde am Rhein abstellen würden, und Menschen, die auf den nahegelegenen Mietäckern arbeiten wollen, ärgern sich, da seit Tagen etwa die Hälfte des Parkraums von fremden Fahrzeugen belegt ist.

Seit Anfang vergangener Woche ist die Situation auch der Meerbuscher Stadtverwaltung bekannt. Da es sich bei den Dauerparkern hauptsächlich um Fahrzeuge aus dem näheren Ausland handle, sei naheliegend, dass Fluggäste des Düsseldorfer Flughafens den kostenlosen, öffentlichen Parkplatz am Apelter Weg genutzt haben könnten. Beschwerden über solche Flughafenparker gibt es schon seit Jahren im Düsseldorfer Norden auf der gegenüberliegenden Rheinseite. Hier stellen Reisende ihre Autos in Wohngebiete, um Parkgebühren am Flughafen zu sparen. Teilweise werden auch ganze Straßenzüge systematisch von Parkfirmen zugestellt, die mehr Aufträge annehmen, als tatsächlich Plätze auf dem eigenen Firmengelände vorhanden sind. In der vergangenen Woche hat die Stadt Düsseldorf eine illegal als Parkplatz genutzte Fläche absperren lassen. Auch in anderen Städten im Kreis Neuss wurden Ansammlungen von parkenden ausländischen Fahrzeugen auf öffentlichen Parkplätzen gemeldet.

Ob hier ein Zusammenhang zu den Parkenden in Meerbusch besteht und ob die Autos von den Haltern oder – eventuell sogar ohne deren Wissen – von einer Parkfirma abgestellt wurden, kann nicht gesagt werden, ein zeitlicher Zusammenhang zur Sperrung der Fläche in Düsseldorf ist jedoch erkennbar. Zudem verstoßen die abgestellten Fahrzeuge gegen keine Gesetze oder Regelungen. „Die Parkplätze am Apelter Weg sind jedermann zugänglich“, sagt ein Sprecher der Stadt Meerbusch. „Da es dort keine Parkscheibenregelung gibt, die natürlich auch für Erholungssuchende gelten würde, können Fahrzeuge ohne zeitliche Begrenzung abgestellt werden.“ Da die ausländischen Fahrzeuge somit ordnungsgemäß abgestellt sind, hat die Stadt keine Handhabe. „Wir gehen aber davon aus, dass sich die Situation bald wieder entspannt – werden diese aber natürlich weiterhin im Blick haben“, so der Stadtsprecher weiter. Wenn der Platz voll ist – was vor allem am Wochenende und bei schönem Wetter der Fall ist – kann dort niemand zur Arbeit auf dem Feld oder zum Spaziergang halten. Die Stadt weist zudem darauf hin, dass entlang der Zufahrtswege zum Parkplatz ein absolutes Halteverbot gilt, welches auch dann besteht, wenn keine Parkplätze vorhanden sind.

Einer der Betroffenen ist Reiner Baum. Der Düsseldorfer betreibt in Büderich einen Miet-Acker und berichtet, dass vor allem an den Wochenenden der Parkplatz wegen der Auswärtigen überfüllt sei. „Und die eigentlichen Nutzer gucken in die Röhre. Wer auf den Grünflächen parkt, riskiert ein Bußgeld, aber zurückzufahren und zu Fuß von Büderich zu kommen ist auch keine Lösung.“ Baum ist sich sicher, dass hier Firmen die Fahrzeuge abgestellt haben – wegen der schlechten Einsehbarkeit auch ein Risiko für die Eigentümer der Autos. Er fordert die Stadt auf, das Parken am Apelter Weg zeitlich zu begrenzen. „Zwölf Stunden mit Parkscheibe, dann kann jeder, der einen Tag am Rhein verbringen will, es tun, aber niemand steht hier mehr über Tage und Wochen“, schlägt Baum vor. Er drängt zudem zur Eile: „Wenn die Herbstferien anstehen, wird die Situation bestimmt noch schlimmer, daher sollte noch diesen Sommer etwas getan werden.“ Entsprechende Überlegungen, das Parken an dieser Stelle zu begrenzten, gibt es jedoch seitens der Stadt – bisher – nicht. Die Verwaltung verspricht jedoch, die Lage am Apelter Weg im Auge zu behalten.