Sport in Meerbusch Formfehler kostet FCB drei Punkte

Meerbusch · Das gewonnene Auftaktspiel des Oberliga-Aufsteigers gegen Hamborn wurde am grünen Tisch in eine Niederlage umgewandelt. In den Augen der FCB-Verantwortlichen eine zu harte Entscheidung.

Oliver Seibert ist Trainer beim FC Büderich.

Foto: Christoph Baumeister

(cba) Eigentlich hatte der FC Büderich 02 einen perfekten Start in der Oberliga hingelegt. Am ersten Spieltag hatte der Aufsteiger Sportfreunde Hamborn bezwungen, danach beim SC St. Tönis gewonnen. Doch der gute Auftakt ist inzwischen Makulatur, denn das Sportgericht des Fußballverbands Niederrhein (FVN) hat dem FCB die drei Punkte des Hamborn-Spiels wieder aberkannt. „Der FC Büderich hat in dieser Partie einen nicht-spielberechtigten Akteur eingesetzt“, erklärte Clemens Lüning, Staffelleiter der Oberliga Niederrhein, auf RP-Anfrage.

Bei dem Spieler handelt es sich um Antonio Munoz-Bonilla, der im Sommer 2021 von TuRU Düsseldorf an den Eisenbrand gewechselt und mit dem FCB von der Bezirks- in die Oberliga durchmarschiert war. Sein alter Vertrag war zum 30. Juni ausgelaufen. Statt den Kontrakt direkt zum 1. Juli zu verlängern, stattete der Oberliga-Neuling Munoz-Bonilla erst zum 1. August mit einem neuen Amateurvertrag aus – dieses Vorgehen erwies sich im Nachhinein als falsch. „Da es sich wegen der einmonatigen Pause formell um keine Vertragsverlängerung gehandelt hat, hätten wir Toni neu beim Verband anmelden müssen. Da wir das nicht getan haben, galt er als nicht spielberechtigt“, erklärt der FCB-Vorsitzende Benedikt Niesen und ergänzt: „Es handelt sich um einen Formfehler. Wir hätten den neuen Vertrag schon am 1. Juli ausstellen müssen, dann wäre alles in Ordnung.“

Das Urteil empfinden die Büdericher als zu hart: „Wir haben uns  keinen Vorteil verschafft, denn Toni war ja immer unserer Spieler, der im Juli auch jedes Vorbereitungsspiel für uns bestritten hat. Eine Geldstrafe wäre in Ordnung gewesen, aber diese sportliche Strafe tut weh“, sagt
Niesen.

Auch Trainer Oliver Seibert zeigt wenig Verständnis für die Entscheidung: „Wir als Verein müssen uns definitiv ankreiden lassen, nicht richtig gehandelt zu haben. Für mich ist es trotzdem ein Irrsinn, einer Mannschaft wegen eines solchen Formfehlers drei Punkte wegzunehmen, die sie auf sportlichem Wege errungen hat. Für mich wird hier die Bürokratie über den Sport gestellt.“

Mit dem 2:0-Erfolg am vergangenen Wochenende beim SV Sonsbeck hätte der FCB einen Satz auf Platz zehn gemacht. Jetzt aber steht der Aufsteiger vor dem Lokalderby am Samstag gegen den TSV Meerbusch stattdessen mit nur noch sieben Zählern auf dem ersten Abstiegsrang. „Mit zehn Punkten sähe das Tabellenbild viel freundlicher aus. Aber wir müssen das Urteil akzeptieren und den Blick nach vorne richten“, so Seibert.