Heimat shoppen in Meerbusch Meerbuscher Händler warten beim „Heimat shoppen“ mit Aktionen auf
Meerbusch · Viele Händler haben für das „Heimat shoppen“, das heute weiter geht, besondere Aktionen vorbereitet. Andere Geschäftsinhaber beteiligen sich nicht – oder wissen gar nicht von der Aktion.
Dorothee Meier zu Verl hat die „Heimat shoppen“- Einkaufstaschen mit bunten Schleifen geschmückt und gut sichtbar ins Schaufenster ihrer Modeboutique „Veneziano“ gestellt. Schon seit Jahren nimmt die Inhaberin des Geschäftes an der „Heimat shoppen“-Kampagne in Büderich teil. Gerade für kleinere Händler sei so eine Aktion, mit der man auf sich aufmerksam machen kann, wichtig, schließlich wolle man die Kunden nicht an den Online-Handel oder die großen Städte verlieren.
„In den ersten Jahren hatte ich länger geöffnet. Das hat sich aber nicht gelohnt“, sagt sie. Jetzt bietet sie ihren Kunden zwei Tage lang 10 Prozent Rabatt auf ihren Einkauf. „Damit möchte ich mich bei meinem Kunden für ihre Treue bedanken“, so die Händlerin. Am morgen hat Meier zu Verl in den Sozialen Medien noch Werbung für die Rabatt-Aktion gemacht, denn sie weiß, dass viele Meerbuscher Einkäufer nichts von der Kampagne mitbekommen haben. So geht es auch Hilde Kampmann, die gerade ihren Wochenendeinkauf auf der Dorfstraße erledigt. „Heimat shoppen, was ist das? Und wo findet das statt?“, fragt sie. Von der Kampagne habe sie noch nichts gehört und auch Werbung dafür sei ihr noch nicht aufgefallen.
Aber auch nicht jeder Händler und Gastronom kennt die Aktion, die den lokalen Einzelhandel stärken soll. Sie sind überrascht, wenn sie darauf angesprochen werden und zeigen Interesse. „Es müsste mehr darüber aufgeklärt werden, was das Heimat shoppen ist und wozu es gut ist“, findet Jutta Moldenhauer von der Markt-Apotheke, die auch bei der Kampagne mitmacht.
Es sind nur wenige Läden,
die sich an der Aktion beteiligen
Andere finden die Aktion zwar gut, nehmen aber trotzdem nicht teil, wie eine Angestellte einer Boutique erzählt. „Wir haben sowieso ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Und Rabatte interessieren die Meerbuscher meist gar nicht“, sagt die Frau, die namentlich nicht genannt werden will. So sind es auch nur sehr wenige Läden, die sich an der zweitägigen Aktion beteiligen.
Für Katja Gossens ist es schon seit Jahren selbstverständlich mit ihrer Buchhandlung dabei zu sein. „Das gehört mit zum Kundenservice und wir wollen etwas für den Standort tun“, sagt sie. „Wir leben von den Menschen, die in den Laden kommen und haben viele treue Stammkunden. Aber es wäre schön, auch Leute anzulocken, die uns noch nicht kennen, besonders schön wären Familien mit Kindern“, setzt Daniela Jekel hinzu. Daher denken die Buchhändler heute auch an alle Altersgruppen. Für die Kinder gibt es ein Glücksrad. Die Erwachsenen können sich bei einem Glas Prosecco über die neuesten Bucherscheinungen informieren lassen. „Wir hoffen, dass ganz viele Besucher kommen und das Wetter mitspielt“, sagt Jekel. Sie fände es schön, wenn sich mehr Händler an der Aktion beteiligen würden. „Es wäre toll, wenn alle sich darauf einigen könnten zur gleichen Zeit Aktionen zu machen, zum Beispiel am Freitag Abend. Ich bin sicher, das würde funktionieren“. Gleichzeitig kennt sie aber auch die Probleme. Der Leerstand auf der Dorfstraße sei problematisch, das Sonnenblumenfest zeitlich zu nah und die Gastronomie kämpfe mit Personalmangel, so dass Aktionen für sie kaum zu machen seien.
Auch die Mauritius Apotheke und die Markt-Apotheke nehmen am Heimat shoppen teil. Aktionen haben sie keine vorbereitet. Bei ihnen geht es darum, mit den Kunden ins Gespräch zu kommen. „Wir nehmen uns noch mehr Zeit für unsere Kunden“, sagt Moldenhauer. Auch Almuth Berghs, Inhaberin der Mauritius Apotheke, nutzt die Aktion, um mit ihren Kunden zu sprechen und sie darüber aufzuklären, wie wichtig lokale Apotheken sind. „Im Versand gibt es keine Notdienstapotheken, keine Beratung und die Medikamente sind in der lokalen Apotheke sicher, weil sie richtig gelagert werden und nicht mehrere Tage in der Hitze unterwegs sind“, erklärt sie.