Historische Bilder aus Meerbusch So löschte die Feuerwehr im Jahr 1965
Meerbusch · Vor 58 Jahren trainierten der Löschtrupp und das DRK ein Katastrophenszenario. Historische Fotos zeigen die damalige Ausrüstung und Vorgehensweise.
Im Januar hatte die Meerbuscher Feuerwehr den Ernstfall unter möglichst realistischen Bedingungen geprobt. Bei einem simulierten Unglück musste ein verletzter Kamerad gerettet werden. Als Ralf Cremer, Vizepräsident DRK Kreisverband Grevenbroich, das dazugehörige Foto in der Rheinischen Post sah, wurde er an eine andere Übung in Meerbusch vor über 50 Jahren erinnert.
1965 gab es eine groß angelegte Übung von Feuerwehr und Rettungsdiensten auf dem heutigen Dr.-Franz-Schütz-Platz. Personen in Not und Verletzte wurden aus dem „Heim der Jugend“ gerettet, dem heutigen, unter Denkmalschutz stehenden Verwaltungsgebäude. Dabei brüllten die Einsatzleiter der Feuerwehr Kommandos über den Platz, während die Eingreiftrupps, teils unter Atemschutz, in das Gebäude vordrangen oder Personen mit einer Steigleiter von den Balkonen retteten.
Ralf Cremer selbst, damals zwölf Jahre alt, war als Verletztendarsteller dabei. Er wurde auf einer Trage transportiert und von den Rettungskräften des DRK vor Ort untersucht. Jeder Verletzte wurde entsprechend registriert und bekam einen Anhänger, auf dem sein Zustand erfasst wurde, bevor die Behandlungen organisiert wurden. Dazu wurden auf dem Platz Zelte aufgebaut. Die Einsatzwagen der Feuerwehr und auch der Hilfskräfte des Roten Kreuzes waren damals teils umgebaute Kleinbusse, die Leitern zur Höhenrettung, das zeigen die historischen Fotos, waren auf kleine Lastwagen montiert.
Die Statisten kamen aus dem damals frisch gegründeten Jugendrotkreuz – anders als heute, wo das DRK Meerbusch Teil des Kreisverbandes Grevenbroich ist, gab es damals auf dem heutigen Stadtgebiet drei unabhängige Züge, beziehungsweise Ortsvereine der Hilfsorganisation in den eigenständigen Gemeinden Lank, Osterath und Büderich. Auch der Ort des Einsatzes sah damals noch deutlich anders aus, als man das Zentrum von Büderich heute kennt. „Die Umgebung war damals nur spärlich bebaut, man konnte bis zur Post durchschauen“, erinnert sich Cremer. Zudem war der Dr.-Franz-Schütz-Platz, der heute in weiten Teilen als Parkplatz genutzt wird, noch nicht asphaltiert. Bei Regen – oder wie bei dieser Übung beim Einsatz von Löschwasser – verwandelte sich der Platz schnell in eine Pfützenlandschaft.
Auch für die damalige Bevölkerung von Büderich war die Rettungsübung auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz ein großes Spektakel. „Trotz der vielen Zuschauer haben sich alle Beteiligten bemüht, sehr vorschriftsmäßig und korrekt zu arbeiten“, so Ralf Cremer. Die Originale der historischen Bilder wird der zweite Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes dem Meerbuscher Stadtarchiv zur Verfügung stellen.