Nach dem Erdbeben in der Türkei Ärzte organisieren Hilfe für Türkei
Meerbusch · Die Meerbuscher Organisation unter Leitung von Hausarzt Markus Groteguth will den Erdbebenopfern medizinisch helfen.
(male) Die Bilder vom Erdbeben in der Türkei haben auch die Organisatoren des NRNW-Ärztenetzwerkes mit Sitz in Meerbusch schockiert. „Wir haben uns sofort gefragt, wie können wir helfen“, sagen Maria und Markus Groteguth. Aber beide sind genau wie das Netzwerk dafür bekannt, einen kühlen Kopf zu bewahren. Dass sie weit entfernt sind von unüberlegten Schnellschüssen haben sie bereits vor fast einem Jahr bewiesen, als medizinische Hilfsgüter in die Ukraine gebracht wurden. Es wurden nur Hilfsmittel in das Kriegsgebiet gebracht, die dort dringend benötigt wurden.
Und so soll es auch jetzt wieder ablaufen. In einem Telefongespräch mit der türkischen Generalkonsulin Aysegül Gökcen Karaarslan in Düsseldorf haben die Mitstreiter von Hausarzt Markus Groteguth den Bedarf abgeklärt. „Wir erwarten nun eine Liste aus dem Staatlichen Krankenhaus in Hatay, welche Medizinprodukte dringend gebraucht werden“, sagt Groteguth. Mit dieser Liste werde dann gezielt eingekauft. Über die Transportwege in das vom Erbeben zerstörte Gebiet müsse man sich noch Gedanken machen. Ist der Landweg überhaupt möglich oder muss man auf den Luftweg ausweichen? Wie soll man die rund 1000 Kilometer von Istanbul zu den Verletzten überwinden? Und wie kommen Helfer mit Frost und Schnee klar? „Das sind alles Dinge, die wohlüberlegt sein wollen“, sagt Maria Groteguth, die ihren Mann bei seiner Netzwerk-Arbeit unterstützt. 10 000 Ärzte sind diesem Netzwerk mittlerweile angeschlossen und man ist sich der Hilfe von Meerbuscher Ärzten, Klinikärzten und Apotheken sicher. Markus Groteguth steht auch in engem Kontakt mit Bürgermeister Bommers, der Unterstützung zugesagt hat.
Gezielt und wohlüberlegt wolle man bei der Beschaffung von medizinischen Geräten, Medikamenten und Verbandsmaterial vorgehen. Denn die Menschen in der zerstörten Region brauchten noch für eine lange Zeit Hilfe und Unterstützung. Der direkte Kontakt mit den Kollegen vor Ort, die die Katastrophenlage im Blick haben, sei sehr wichtig, so Allgemeinmediziner Markus Groteguth.