Koordinator für Flüchtlings-Hilfen

Viele Freiwillige möchten die Neuankömmlinge unterstützen. Ansprechpartner sollen die Hilfen lenken.

Foto: Endermann

Meerbusch. Die steigende Zahl der nach Meerbusch kommenden Flüchtlinge stellt die Stadt vor Herausforderungen. Die Menschen müssen nicht nur angemessen untergebracht, sondern auch gut versorgt und in einer fremden Umgebung begleitet werden. Mit einer breiten Allianz aus haupt- und ehrenamtlichen Unterstützern sollen die Hilfen organisiert werden.

Das ist das Ergebnis des ersten „Runden Tischs Asyl“, der jetzt auf Einladung von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage zusammenkam. Deren erster Eindruck ist rundum positiv: „Die große Teilnehmerzahl und die Bereitschaft, mit anzupacken, haben mich sehr gefreut“, sagt sie.

Bevor die Helfer aktiv werden können, muss dafür gesorgt werden, dass alle zugewiesenen Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf erhalten. Das Gros der Asylbewerber kommt in den beiden Wohnheimen in Büderich (rund 90 Plätze) und Lank-Latum (etwa 120) unter. In Osterath gibt es weitere 40 Plätze in städtischen Gebäuden. In Bösinghoven werden im ehemaligen „Kindergarten ´71“ derzeit Räume für weitere 25 Menschen hergerichtet. „Doch die Kapazitäten sind absehbar erschöpft“, berichtet Stadtsprecher Michael Gorgs. Deshalb ist die Stadt weiterhin auf der Suche nach Wohnraum, der bei Bedarf kurzfristig angemietet werden könnte.

„Die reine Unterbringung der Leute ist aber nur der erste Schritt“, betont Mielke-Westerlage. Auch müssen Sachspenden organisiert, erfasst und zugeteilt werden. Dabei sollten die Lebenssituation und die Herkunft der Flüchtlinge berücksichtigt werden. „Junge Männer, die etwa aus Afrika zu uns kommen, brauchen im Dezember als erstes eine warme Jacke und Winterschuhe“, so die Bürgermeisterin.

Darüber hinaus seien Sprachförderung, Dolmetscherdienste, Begleitung bei Arztbesuchen und Behördengängen oder auch Angebote zur Gestaltung der Freizeit wichtig. Für solche Aufgaben haben sich bereits rund 30 Helfer beim Ehrenamt-Forum gemeldet.

Diese müssen nun eingeteilt werden. „Dazu soll ein hauptamtlicher Koordinator eingestellt werden“, sagt Gorgs. „Da dies aber nicht nur zentralseitig steuerbar ist, sollen in den Stadtteilen Unter-Koordinatoren benannt werden.“ Die Ansprechpartner und Koordinatoren sollen zeitnah benannt werden und ihre Arbeit aufnehmen. „In unseren Stadtteilen haben wir bestehende Kontakte und Netzwerke, die schnell und unbürokratisch Hilfen auf die Beine stellen können“, sagt Mielke-Westerlage. Dabei setzt die Bürgermeisterin auf die Strukturen der Kirchengemeinden ebenso wie auf die Vereine.