Lank: 120 Sänger wagen sich an das Requiem von Brahms
Evangelische Kantorei in Lank und Düsseldorf führen Brahms-Komposition in St.-Stephanus-Kirche auf.
Lank. 120 Sänger, 40 Orchestermitglieder und schwere Kost, die es musikalisch umzusetzen gilt: Die Kantoreien der evangelischen Kirchengemeinde Lank und der Friedenskirche Düsseldorf sowie der ökumenische Chor Lank werden an zwei Abenden "Das deutsche Requiem" von Johannes Brahms aufführen: am 19. November in der St. Stephanuskirche in Lank (20 Uhr) und am 20. November in der Friedenskirche in Düsseldorf (19 Uhr).
"Das ist schon was anderes als ein Musical - das totale Kontrastprogramm", betont Pfarrerin Heike Gabernig, die noch im vergangenen Monat zusammen mit dem ökumenischen Chor das Jubiläumskonzert des Männerchors Lank-Latum mit Melodien aus dem Dschungelbuch bereicherte. Ein wenig Lampenfieber habe sie schon, "doch nach den vielen Proben sehnt man den Auftritt herbei".
Kantorin Claudia Jacobs wird in Lank dirigieren, Andreas Petersen übernimmt in Düsseldorf den Taktstock. Jacobs weiß um die Herausforderung für die Sänger.
"Aber ich habe auch gemerkt, dass je intensiver sich die Beteiligten mit dem Werk beschäftigt haben, desto mehr haben sie es lieben gelernt." Gabernig kann diesen Eindruck bestätigen: "Die Musik ist emotional sehr anrührend. So etwas singen zu dürfen, erfüllt einen zutiefst."
Brahms habe sich für das Requiem rund zehn Jahre Zeit gelassen und - unter dem Eindruck des Todes seiner Mutter - 16Bibeltexte eingearbeitet, erzählt Jacobs. "Er hat es für die Zurückgebliebenen, die Weiterlebenden geschrieben, um ihnen Trost zu schenken. Das gibt hervorragend die evangelische Herangehensweise an Beerdigungen wieder, während die Katholiken mehr den Toten in den Vordergrund stellen", erläutert Gabernig.
Jacobs hat sich vorgenommen, für ihr Dirigat Entschleunigung als das maßgebende Prinzip zu wählen. "Je langsamer bestimmte Stellen gesungen werden, desto ausdrucksstärker kommen sie beim Zuhörer an", sagt die Kantorin.
Als Solisten wirken Sabine Schneider (Sopran) und Thomas Peter (Bariton) mit. Es spielt das Rheinische Oratorienorchester unter Leitung von Gabi Zibell.