Stümp: Lesung - Mord in Weihnachtsbaum-Plantage bei Büttgen
Susanne Kliem stellt im Feuerwehr-Gerätehaus Strümp ihren neuen Roman „Die kalte Zeit“ vor.
Strümp. Wenn Susanne Kliem für ihre Kriminalromane recherchiert, lernt sie immer dazu. So erfuhr die Autorin, dass der Weihnachtsbaumverkauf keinesfalls einen Nebenjob darstellt, sondern eine Familie ernähren kann.
Dass der Vertrieb mit Samen für Nordmanntannen in Georgien längst mafiöse Strukturen angenommen hat. Und, dass die Branche sogar über eine eigene Zeitung verfügt: das Nadel-Journal.
Einblicke in ihren neuen Roman "Die kalte Zeit" gab Susanne Kliem am Mittwochabend im Gerätehaus Strümp. Und das aus gutem Grund: Denn zum einen handelt der Krimi von einem Mord sowie einer anschließenden Brandstiftung in einer Weihnachtsbaum-Plantage nahe Büttgen. Zum anderen nahm die Autorin in diesem Zusammenhang Kontakt zu der Meerbuscher Feuerwehrfrau Julia Juchems auf.
"Eigentlich wollte sie mich nur fragen, ob die Meerbuscher Feuerwehr für einen Brand in diesem Bereich zuständig sei. Wir waren uns aber auf Anhieb sympathisch und ich habe ihr dann ein wenig bei dem Feuerwehr-Fachvokabular geholfen und erklärt, wie ein Löschvorgang genau abläuft", berichtet Julia Juchems. So sei dann auch die Idee zur der Lesung im Gerätehaus entstanden.
Susanne Kliem kennt sich am Niederrhein ganz gut aus. Hier ist sie geboren, in Krefeld hat die heute in Berlin lebende 45-Jährige ihre Kindheit verbracht. Büttgen als Tatort des Geschehens von "Die kalte Zeit" ist ihr ebenfalls nicht fremd.
"Die Höfe, die in dem Buch eine entscheidende Rolle spielen, gibt es dort tatsächlich. Ich habe ein paar Fotos von einem gemacht. Das fand die Bäuerin nicht so wirklich toll. Also habe ich das Ganze im Roman dann lieber etwas fiktiv verfremdet."
"Die kalte Zeit" ist der Nachfolgeroman von Kliems Erstling "Theaterblut". Protagonisten sind wieder der Düsseldorfer Kommissar Tom Zagrosek und seine Kollegin Wiebke Blessing.
Dass auch die Fortsetzung das Zeug dazu hat, dem Leser das Blut in den Adern gefrieren zu lassen, bewies der Abend in Strümp, bei dem die 30 Zuhörer andächtig lauschten, an einigen Stellen aber auch herzhaft lachten.