Lastwagen müssen Umweg fahren
Ein Teilstück der Uerdinger Straße in Lank wird für den Schwerlastverkehr probeweise gesperrt.
Meerbusch. Der Lkw-Verkehr in Lank-Latum soll verringert werden. Ein Teilstück zwischen der Robert-Bosch-Straße und der Einmündung In der Loh wird für alle Lastwagen über 7,5 Tonnen gesperrt - Linienbusse ausgenommen.
Der Schwerverkehr wird so gezwungen, einen etwa 800Meter langen Umweg durch das Gewerbegebiet in Kauf zu nehmen. Der Bau- und Umweltausschuss hat diesen Vorschlag der Verwaltung jetzt beschlossen.
So könnte die Route durch Lank-Latum deutlich unattraktiver werden. Beschlossen ist nun eine sechsmonatige Erprobungsphase mit einer Zwischen- und Abschlussbilanz nach drei und sechs Monaten sowie ein Gespräch mit den Anliegern.
Just Gérard, Technischer Dezernent, hatte im Ausschuss massiv für die Lösung geworben. Um die "Leichtigkeit des Verkehrs nicht zu gefährden", sehe er zusätzliche Maßnahmen kritisch.
In einem von allen Ratsfraktionen gemeinsam eingebrachten Papier waren acht zusätzliche Lösungen zur Diskussion gestellt worden - teilweise deckungsgleich mit den Forderungen der Bürgergemeinschaft Meerbusch Nord (BüMeNo), die für die Reduzierung des Lkw-Durchgangsverkehrs kämpft. Für dieses Papier fand sich jedoch nach einstündiger Diskussion keine Mehrheit. Es wurde gar nicht erst darüber abgestimmt.
Gérard betonte in diesem Zusammenhang, dass die Verwaltung die Beratungsvorlage nicht habe prüfen können. Das Papier läge erst seit kurzem vor. Zusätzlich bemerkte Wolfgang Trapp, bei der Stadt verantwortlich für den Straßenbau, dass er die Vorschläge kritisch sehe: "Für uns kommen verkehrsverdrängende Maßnahmen nicht in Frage."
Leo Jürgens (CDU) erinnerte, dass es einen Ratsbeschluss aus dem Jahr 1992 gebe, in dem die Sperrung der Uerdinger Straße für Lkw beschlossen worden sei. Auch Heinz Ruyter (Grüne) zeigte sich verwundert, dass die Verwaltung nicht zu dem Papier der Fraktionen Stellung beziehen könne: "Das Problem ist doch 20 Jahre alt."
Der zuständige Leiter der Polizeiwache Büderich, Wolfgang Titze, erklärte auf Fragen der Politiker, dass der Polizei das Personal fehle, um regelmäßig die Einhaltung von Durchfahrtsverboten zu kontrollieren. Eine Missachtung dieses Verbots würde 20Euro kosten. Wann und wie oft künftig kontrolliert werde, könne er nicht sagen.
Enttäuscht von dem Ergebnis zeigten sich die Vertreter der BüMeNo, Franz Josef Jürgens und Norbert Kals: Zwar seien sie dankbar, dass Verwaltung und Politik sich der Problematik angenommen hätten. Man begrüße auch die beschlossene Teilsperrung. Als alleinige Lösung sei ihnen das aber nicht genug. Man habe sich "mehr versprochen" und sei enttäuscht, dass ihre Eingabe mit Lösungsvorschlägen nicht einmal diskutiert worden sei.