Lanker Wappen an Pollern lösen Debatte aus
Die SPD kritisiert den Lanker Heimatkreis dafür, das Ortssymbol statt des Stadtwappens an 20 Metallpfählen rund um den Markt anbringen zu wollen.
Ein zunächst harmlos wirkender Antrag des Heimatkreises Lank verärgert die SPD. Im Kulturausschuss warf Sozialdemokratin Christa Buers den Lanker Antragstellern vor, ihr „eigenes Süppchen“ zu kochen. Auslöser für die Debatte ist eine Idee des Heimatkreises, für die er von der Stadtverwaltung eigentlich nur eine Erlaubnis einholen wollte — und damit in eine Diskussion um die Individualität der Meerbuscher Stadtteile geriet.
Christa Buers, SPD-Mitglied
Der Heimatkreis Lank plant, im Dorfkern rund um den Alten Markt etwa 20 der vorhandenen Poller mit Wappen auszustatten. Die Metall-Embleme sollen das Wappen Lanks tragen — mit Spargel und Erdbeeren. Die Kosten dafür möchte der Heimatkreis selbst übernehmen.
Was SPD-Mitglied Buers aufstößt, ist das Wappen: „Mich stört, dass es kein gemeinsames Symbol sein soll“, erklärte sie. „Jedes Mal kommt das kleine Dorf zuerst.“ Es müsse „doch mal an der Zeit sein“, dass man das gemeinsame Wappen der Stadt verwende und nicht das jeweilige Ortssymbol.
Bei der CDU sorgte die Kritik für Irritationen. „Ich bin stolz darauf, dass ein Ortsteil so etwas als Vorreiter anstößt“, setzte sich Gabriele Pricken für den Heimatkreis ein. „Wenn wir einen Ortsteil mit Wappen verschönern, ist das doch positiv.“ Andere Stadtteile könnten die Idee gerne aufgreifen und nachmachen. Christian Welsch (FDP) mochte ebenfalls keine „separatistischen Tendenzen von Lank“ erkennen und lobte die Idee.
Wie viel ein Wappen kosten würde, damit andere Vereine aus anderen Ortssteilen einen Anhaltspunkt haben, wollte der Heimatkreis indes nicht verraten.
Eine Art Kompromiss-Vorschlag von SPD-Ausschussmitglied Dirk Banse brachte ihm statt der gewünschten Ruhe eher irritierte Blicke ein: „Lank zu würdigen, ist okay.“ Dem stehe aber nicht entgegen, dass auf der einen Seite eines Pollers zwar ein Wappen mit örtlichem Bezug montiert werden könne und auf der anderen Seite das Meerbuscher Stadtwappen. Die Kosten dafür solle dann die Stadt tragen, das würde das Stadtsäckel vermutlich nicht allzu sehr belasten. So erreiche man aber, dass die Idee über den Lanker Ansatz hinausreiche und man das Ganze als „gemeinschaftliche Aufgabe“ ansehe. Das sei, so Banse „eine Frage des politischen Willens“, und mit seinem Doppelwappenvorschlag sei jedem gedient.
Diesen Vorschlag allerdings lehnte Jörg Wartchow für die CDU ab: „Es ist nicht Aufgabe der Stadt, die Poller zu gestalten.“ Auf nur 20 Pollern wolle der Heimatkreis auf eigene Kosten das Lanker Wappen abbilden — „ich kann nicht verstehen, wieso wir das hier problematisieren“. Stattdessen solle sich der Kulturausschuss doch freuen „und die Sache nicht zu hoch aufhängen“.
Der Heimatkreis erklärt in seinem Antrag, dass denkbar sei, weitere Poller in Lank auch allein mit dem Meerbuscher Stadtwappen auszustatten. Die Kosten dafür würde der Verein allerdings nicht übernehmen.
Am Ende stimmte die Mehrheit (zehn Personen) für die Lanker Wappen-Idee. Die SPD stimmte dagegen, FDP, UWG und Linke enthielten sich. Einen Vertagungsantrag von SPD-Fraktionsmitglied Dirk Banse hatten die Ausschussangehörigen zuvor abgelehnt.