Ehrenamt in Meerbusch Maria Nollau ist Ehrenamtlerin des Monats

Bösinghoven. · Die Rentnerin ist seit mehr als 15 Jahren für das Vereinsheim in Bösinghoven zuständig. Jetzt wurde die 69-Jährige vom Landessportbund Nordrhein-Westfalen als Ehrenamtlerin des Monats gekürt. Sie sagt: „Ich lebe für diesen Verein.“

Ehrenamtlerin Maria Nollau inmitten ihrer großen TSV-Sportlerfamilie.

Foto: TSV Meerbusch

Wer schon einmal auf der Sportanlage am Windmühlenweg in Bösinghoven zu Gast war, wird sie kennen: Maria Nollau – das Gesicht, die Mutter und die Seele des dortigen Vereinsheims. Seit mehr als 15 Jahren ist sie mittlerweile für den TuS Bösinghoven beziehungsweise den TSV Meerbusch tätig. Jetzt wurde die 69-Jährige vom Landessportbund (LSB) Nordrhein-Westfalen als Ehrenamtlerin des Monats ausgezeichnet.

Mehrere hundert Bewerbungen waren beim LSB eingegangen, doch die Wahl fiel im September auf Nollau. Für die Gewählte selbst kam die Ehrung total überraschend. „Ich bin im Vorfeld ein wenig hinters Licht geführt worden. Mir wurde gesagt, dass ich mit dem LSB ein Interview über das Vereinsheim führen soll. Umso größer war dann die Freude über die Auszeichnung, die ich als Wertschätzung für meine geleistete Arbeit ansehe“, sagt die Bösinghovenerin, die eine Urkunde und einen Blumenstrauß erhielt und darüber hinaus auch ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro für den TSV Meerbusch ­einheimste.

Alles begann im Jahr 2005. Johannes Peters, der damalige Vorsitzende des TuS Bösinghoven, fragte Maria Nollau damals, ob sie nicht Lust hätte, einmal in der Woche für die erste Mannschaft zu kochen. Sie willigte ein. Wenig später war Nollau am Umbau des Vereinsheims beteiligt, das sie nun seit rund zehn Jahren führt und selbst als ihr „zweites Zuhause“ bezeichnet. Täglich verbringt sie viele Stunden dort. Nollau ist aber vielmehr als nur eine Vereinswirtin. Sie ist das Herz der Fußballabteilung in ­Bösinghoven.

v.l.: Georg Schüttken (TSV), Maria Nollau, Jürgen Kreyer und Laura Stahl (beide LSB).

Foto: TSV Meerbusch

„Wenn sie über die Fußballer des TSV spricht, sagt sie ,meine Spieler’. Alleine das zeigt, wie sie ihre Aufgabe lebt und liebt“, berichtet der erste Vorsitzende, Georg Schüttken. Wenn Spieler, Trainer oder Eltern Probleme haben, hat sie stets ein offenes Ohr für sie. Nollau habe das Herz am rechten Fleck, sei offen, warmherzig und ehrlich, aber auch direkt und geraderaus. „Es gibt klare Vorgaben, die einzuhalten sind, sonst kann sie auch schon mal auf den Tisch hauen“, sagt Schüttken lachend.

Nollau sei darüber hinaus äußert kreativ und bringe sich immer wieder mit neuen Ideen für den Verein ein. Die 69-Jährige initiierte Oktoberfeste und Trödelmärkte und ist bei Sommerfesten, Volksläufen oder anderen Veranstaltungen die erste, die morgens auf der Anlage ist, und die letzte, die sie verlässt. Darüber hinaus ist sie für das Waschen der Trikots und Trainingsklamotten der Fußballer zuständig und sorgt mit großer Liebe zum Detail für eine Blumenpracht, wie man sie nur selten auf einem Fußballplatz vorfindet. „Als Verein können wir nur stolz ein, eine solch engagierte Frau in unseren Reihen zu haben“, sagt Schüttken.

Maria Nollau erhält monatlich eine kleine finanzielle Aufwandsentschädigung. Doch das ist gewiss nicht ihr Antrieb. „Darum geht es mir nicht. Ich lebe für diesen Verein. Mir macht es jeden Tag aufs Neue Spaß, hierhin zu kommen“, sagt die ­Rentnerin.

Umso schwerer machte ihr die Corona-Zwangspause zu schaffen. Obwohl sie das Vereinsheim monatelang nicht öffnen durfte, war sie täglich dort, um zu putzen und desinfizieren. Nun ist sie froh, seit ein paar Wochen endlich wieder die Fußballer bewirten zu können. Einen Unterschied zwischen den eigenen Leuten und Fremden macht sie nicht. „Bei mir ist jeder Gast König – ganz egal, woher er kommt. Hier soll sich jeder wohlfühlen“, betont sie.

Das nächste Fest hat sie bereits geplant: Im Rahmen des Landesliga-Heimspiels der TSV-Reserve gegen den VfR Fischeln wird am Sonntag, 18. Oktober, das – natürlich corona-konforme – Herbstfest ­steigen.