Schulen in Meerbusch Die Pool-Tests sind nun Geschichte

Meerbusch · Grundschüler, die nicht geimpft und genesen sind, bekommen ab heute Tests mit nach Hause. Dreimal die Woche sollen Eltern sie damit selbst testen. Die Grundschulen werden auf diese Weise entlastet.

Grundschüler, die nicht geimpft und genesen sind, müssen nun negative Tests selbst nachweisen.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Monatelang haben Lehrerinnen dreimal in der Woche Lolli-Tests von den Grundschulkindern eingesammelt. Müll sortiert und entsorgt, die Pool-Test-Beutel beschriftet, abgegeben und teilweise nächtelang auf die Ergebnisse gewartet. Denn, war ein Lolli in dem Klassen-Pool positiv, ging es am nächsten Morgen an die Einzeltestungen der Schüler. Es kam aber auch vor, dass die Labore so überlastet waren, dass gar keine Ergebnisse übermittelt wurden, dass ganze Klassen – Schüler und ihre Familien – ein Wochenende lang in Isolierung verbringen mussten.

Das ist heute – Rosenmontag, 28. Februar – alles Schnee von gestern. Die Pooltests an den Grundschulen in Nordrhein-Westfalen fallen weg. So natürlich auch an den Meerbuscher Grundschulen. „Es ist eine große Erleichterung für den Schulalltag und den Unterricht“, sagt Anne Weddeling-Wolff, Schulleiterin an der Martinus-Schule in Strümp. Das ganze Prozedere habe, obwohl die Kinder immer sehr gut mitgemacht hätten, viel Zeit vom Unterricht weggenommen. Und die engagierte Pädagogin schätzt auch, dass nicht nur ihre Kolleginnen in den Klassen, sondern auch die Eltern die neuen Testverfahren begrüßen würden. „Ich habe bislang keine negativen Rückmeldungen auf unsere Infos an die Eltern erhalten“, sagt sie.

Nachdem am Donnerstag (24. Februar) die Jungen und Mädchen zum letzten Mal über den sogenannten Pool mit Lolli-Tests getestet wurden, liegt die Verantwortung ab Rosenmontag bei den Eltern. Sie müssen unterschreiben und versichern, dass sie ihr Kind dreimal in der Woche, montags, mittwochs und freitags mit einem Selbsttest daheim getestet haben. Diese Unterschriften werden von den Pädagogen eingesammelt.

Ausgegeben werden wiederum von ihnen 20 Testsets pro Kind. Dies sollte bei drei Tests pro Woche bis zu den Osterferien reichen. Ausgenommen von diesem neuen Verfahren sind die Kinder, die bereits geimpft oder genesen sind. Eine weitere Möglichkeit, einen negativen Test in der Schule vorzulegen, ist der Besuch in einem Testzentrum. Der Ausdruck vom Bürgertest muss dann dreimal in der Woche in der Schule vorgelegt werden.

„Unsere Eltern sind sehr zuverlässig“, lobt Weddeling-Wolff. Dennoch habe die Klassenlehrerin oder die Schulleitung bei einem Verdacht, die Möglichkeit ein Kind, nach Absprache mit den Eltern, in der Schule zu testen. „Wir schicken Kinder in der Pandemie-Zeit auch viel schneller nach Hause, vielmehr lassen wir es abholen, als wir es vorher gemacht haben“, ergänzt Weddeling-Wolff.

Kopfschmerzen und Husten sind für die erfahrenen Kollegen immer schon ein erstes Warnsignal. Aber auch die Eltern seien in der Pandemie sehr vorsichtig geworden und ließen bei leichten Erkältungsanzeichen ihr Kind lieber daheim. Auch wenn es wieder eine neue Herausforderung für Schüler und Lehrer sei und man sich wieder auf Änderungen einstellen müsse, bleibt Schulleiterin Anne Weddeling-Wolff zuversichtlich. Diese Entscheidung sei zum jetzigen Zeitpunkt in der Pandemie durchaus vertretbar. Und so könne das Ganze dann doch bitte auch auslaufen, in die Endemie, ist der allgemeine Wunsch.