Gastronomie in Meerbusch Fast regionaler Hummer für Büderichs Gaumen

Osterath · Gastronom Sam Keshvari verarbeitet Hummer von der niederländischen Oosterschelde, der tiefblau ist und einen süßlichen Geschmack hat.

Eigentlich sind regionale Produkte in der Gastronomie schon lange Trend. Darum bezieht Restaurant-Inhaber und Koch Sam Keshvari demnächst Spargel und Tomaten unter anderem von Landwirt Markus Frenken aus Osterath. Aber bei diesem ungewöhnlichen Hummer drückt der Gastronom etwas die Augen zu. „Die Oosterschelde ist ja nur knapp 250 Kilometer von Meerbusch entfernt, das ist ja fast regional“, lacht der gebürtige Iraner, der seit einem halben Jahr die „Hubertusstube“ in Büderich als „Ratatouille“ betreibt.

Das Ungewöhnliche an diesem Hummer: Er lebt mit vielen Artgenossen in einem niederländischen Nationalpark. Das erste Exemplar wird zum Auftakt der Saison bei einer Benefiz-Auktion versteigert, bevor die Köche Hummer für Restaurants kaufen können. Keshvari ist Stammgast bei dieser Versteigerung, bestellt die weiteren Krustentiere dann aber, damit immer wieder frische Tiere in seiner Küche landen. Die am Ende rund 700 Gramm schweren Hummer bleiben drei bis fünf Jahre im Wasser, bevor sie auf den Tellern der Kunden landen.

Die Hummersaison geht bis Mitte Juli – und diese Zeit wollen Keshvari und seine Frau Mona nutzen, ihren Gästen Hummergerichte anzubieten. Drei Ravioli, gefüllt mit einer Farce aus Hummer und Safran stehen für 14,90 Euro auf der Karte. „Auf Vorbestellung würden wir auch einen halben Hummer mit Trüffelpüree und Gemüse servieren“, so Keshvari. Aber für den müsse er dann 46 Euro verlangen, weil dieser Hummer aus den Niederlanden seinen Preis habe.

Für Keshvari schließt sich mit dem Restaurant an der Moerser Straße ein Kreis: Denn seine Ausbildung hat er nur ein paar Meter weiter im „Haus Meer“ absolviert, bevor er sich nach einigen Stationen mit dem ersten Ratatouille selbstständig machte. Nach einem Ausflug nach Kanada, der corona-bedingt unterbrochen wurde, betrieb er erst ein Restaurant im Düsseldorfer Medienhafen, bevor er dieses Haus entdeckte. „Wir sind jetzt sogar nach Büderich gezogen und fühlen uns total wohl“, sagen er und seine Frau Mona. Sie freuen sich auf den ersten Sommer hier.

Geöffnet ist das Lokal mo+do+fr von 12-14.30 Uhr und von 18-22 Uhr; Di + Mi ist Ruhetag, Sa 12-22 Uhr, So 12-21 Uhr, Telefon 02132/1378024.