Schulen in Meerbusch Planer für Schulausbau in Meerbusch dringend gesucht
Meerbusch · Ab 2024 rechnet die Stadt mit mehr als 600 Einschulungen. Der Platz an den Grundschulen muss daher zügig ausgebaut werden. Doch viele Planungsbüros sind ausgebucht. Drei Aufträge konnten noch nicht vergeben werden.
(stz) Harald Härtel leitet seit Jahresbeginn den Bereich Service Immobilien der Stadt und ist damit auch für das Großprojekt Ausbau der Schulen verantwortlich. Dabei sind ihm die Themen, um die es geht, gut aus seiner vorigen Tätigkeit bei der Stadt Neuss bekannt. Das gilt ebenso für die damit verbundenen Probleme: „Nicht nur der Markt für Bauleistungen ist überhitzt, sondern auch der Planungsmarkt mit den Leistungen von Statikern, Architekten und Bauphysik. Viele Büros sind auf Jahre hin gut versorgt mit Aufträgen“, erklärte Härtel den Mitgliedern des Schul- und Sportausschusses.
In Anbetracht der Höhe der Investitionen (jeweils über dem Schwellenwert von 214.000 Euro netto) ist die Stadt verpflichtet, die Aufträge für die Generalplanung von sechs Grundschulen eine europaweite Ausschreibung durchzuführen. Damit verbunden ist ein aufwendiges formalisiertes Verfahren in zwei Stufen. Die Resonanz darauf war jedoch gering. An drei Grundschulen (Mauritiusschule mit Gebrüder-Grimm-Schule, Nikolausschule sowie Theodor-Fliedner-Schule) kann nun die Auftragsvergabe erfolgen, so dass die externen Büros mit der Planung beginnen können.
An drei weiteren Grundschulen fand sich nach Ablauf des Verfahrens kein interessierter Auftragnehmer. Dabei geht es um die Adam-Riese-Schule, die Martinus-Schule und die Eichendorff-Schule.
Doch nach Rücksprache mit dem Landkreis Neuss ist Härtel zuversichtlich, dass die Stadt auf anderem Wege den Auftrag vergeben kann. „Wir bekommen nun erleichterte Bedingungen“, erklärte der Chef-Architekt der Stadt. So müsse der Auftrag nicht mehr europaweit ausgeschrieben werden. Außerdem kann die Stadt nun selbst auf Büros zugehen. Härtel geht davon aus, dass die städtischen Architekten Ende des Jahres in der Lage sein werden, die nötigen Aufträge zu vergeben.
Auf Nachfrage von Petra Schoppe (CDU), ob nicht eine frühere Vergabe möglich sei, erklärte Härtel, dass eine Anfrage in den Sommerferien wenig erfolgversprechend sei. „Angenommen, Sie finden kein Büro: Was dann?“, wollte Schoppe weiter wissen. Beim Abfragen von Büros erhielten die Mitarbeiter Feedback, das mache den Prozess somit auch sicherer, erklärte Härtel. „Wir hoffen, es mit den Erleichterungen hinzubekommen, alles andere würde mich sehr überraschen.“
Auf eine Frage von Christa Kohn (SPD), ob die Stadt einen Plan B habe, für den Fall, dass alle Stricke reißen, ergänzte Fachbereichsleiterin Ute Piegeler: „Übergangslösungen wie Container können wir nur vorbeugend denken. Wir können nicht auf Vorrat bestellen.“
Sie gab zu bedenken, dass bis 2024 genügend Platz in den Schulen vorhanden sei. „Wir werden also nicht 2022 oder 2023 Bedarf haben, so dass wir rechtzeitig Vorschläge für Übergangslösungen machen können. Dafür ist es jetzt aber noch zu früh.“