Schützen- und Heimatfest in Meerbusch Osterath feiert seine Schützen
Meerbusch · Sascha Rosenow ist neuer Schützenkönig in Osterath. Dem Vogelschuss war das große Heimat- und Schützenfest mit diversen Highlights vorausgegangen. Erstmals war mit den Marketenderinnen auch eine reine Frauenkompanie im Regiment dabei.
„Feuer frei!“ – Das ist der Schlachtruf der Osterather Artillerie. Mit dem Königshaus um Georg I. und Judith Bahners hat die größte Kompanie im Osterather Heimat- und Schützenbund (HSB) diese Parole in den letzten Tagen redlich umgesetzt. Das Schützen- und Heimatfest bot Zuschauern und Schützen gleich eine ganze Reihe musikalischer, optischer und emotionaler Feuerwerke.
Höhepunkt des Festreigens waren die Paraden vor dem Alten Rathaus vor dicht besetzten Tribünen und Straßenrändern. Gut 750 Schützen und 300 Musiker paradierten an den Ehrengästen und dem Königshaus vorüber – besonders stolz die Artillerie mit Geschütz Magda, den Bagagewagen und der diesmal extra stark qualmenden Suppenküche. Mit zackigem Schritt waren auch Gäste etwa aus dem sauerländischen Obermarsberg oder dem Feuerwehrstandort Fuhlsbüttel auf den prachtvoll geschmückten Straßen unterwegs.
Erstmals mit dabei waren die Marketenderinnen als erste reine Frauenkompanie im Osterather Regiment. Bürgermeister Christian Bommers, selbst Osterather Schützenbruder und ehemaliger HSB-Präsident, lobte das akkurate Auftreten der Damen, die „das Gefühl, bei den Schützen gut aufgehoben und getragen zu sein“ ausstrahlten. Denn die Schützengemeinschaft gebe den Menschen Sicherheit und positiven Sinn.
Frisch zum Oberst befördert absolvierte Dirk Stüttgen am Sonntagabend den Großen Zapfenstreich mit Bravour. Der Beifall galt daher sowohl dem Kommandeur als auch dem Spielmannszug „Treu zu Osterath“ und dem Musikverein Osterath. Sogar einen Dudelsackspieler hatten die Spielleute zur Serenade aufgefahren, um dem Königspaar eine Freude zu machen.
Eine musikalische Hommage an Artillerie und Königshaus hatte Burkard Brings vorbereitet. Der Schöpfer des Osterather Schützenliedes hatte anlässlich der Regentschaft des Ari-Kommandeurs Bahners auch den Marsch „Dem Land Tirol die Treue“ auf Artillerie und König umgetextet. Die Kanoniere im blauen Waffenrock nahmen am Samstagabend daher zwischen den Musikzügen auf der Tanzfläche Aufstellung und sangen aus voller Kehle alle drei Strophen: „Im blauen Rock, mit Stolz und hoch zu Pferde, reitet die Artillerie durch unsern Ort … Du bist das Corps, dem ich die Treue halte …“ Da verdrückte so mancher altgestandene Artillerist eine Träne und auch Georg I. Bahners war der Stolz auf seine Truppe und deren Kameradschaft deutlich anzusehen.
Am Sonntag setzte die Wach- und Königskompanie noch einen drauf und präsentierte liebevoll gestaltete Feuertonnen und einen wahrhaft königlichen Grill, verziert mit Osterather Schützensymbolen und dem Artilleriewappen für alle vier Paare. Beim Königspaar war sogar die St. Barbarakapelle an der königlichen Residenz im Schweinheim eingearbeitet.
Unter den Ehrungen stachen diesmal Robert Schramm und Klaus Hack hervor, die von Präsident Andreas Fucken mit dem „Orden für besondere Verdienste“ ausgezeichnet wurden. Schramm war knapp ein halbes Jahrhundert als Feuerwehrmann und von 1993 bis 2016 als Löschzugführer ein wichtiges Bindeglied zwischen HSB und Feuerwehr. Klaus Hack hatte sich in 28 Jahren den Titel als „Königsadjutant der Herzen“ erworben und zahlreichen Königshäusern mit Rat und vor allem Tat zur Verfügung gestanden.
Aber auch zwei Abschiede prägten das große Fest. So hielt Pfarrerin Birgit Schniewind beim Feldgottesdienst ihre letzte Schützenandacht vor dem Ruhestand. Als Erste wurde sie nach 13 aktiv begleiteten Schützenfesten daher mit der neu geschaffenen Pastor-Vynhoven-Ehrung „Für die Schützen – Für Osterath – Für die Heimat“ bedacht.
Und auch für Georg I. Bahners und Jungschützenkönig Johannes Kreuels hieß es nach zwei Jahren, Abschied von ihren Ämtern zu nehmen und in die Reihen der Artillerie zurückzukehren. Als Nachfolger wurden beim Vogelschuss Sascha Rosenow vom OTV-Jägerzug Grün-Weiße Jungens als Schützenkönig und Matthias Neunzig von der Fahnengruppe der St. Sebastianus-Bruderschaft als Jungschützenkönig ermittelt.