Die neuen Räumlichkeiten sind hell und übersichtlich. Ein Wartebereich mit Kaffeebar soll den Kunden die Wartezeit angenehm machen. Und die „Heimatwand“, an der sich auch lokale Firmen präsentieren können, zeigt den Kunden direkt, wo sie sich befinden. „Der Ortsbezug ist uns sehr wichtig. Wir möchten den Menschen signalisieren: Wir sind hier bei euch“, sagt Jochen Klougt, Chefarchitekt und Leiter der Immobilienabteilung. Daher hängen in der Filiale auch Bilder aus dem Stadtteil, die von den Mitarbeitern ausgewählt wurden. „Um für die heimische Bevölkerung da zu sein, haben wir auch Kooperationen mit einzelnen Vereinen wie den Schützen und schütten jedes Jahr rund drei Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke und karitative Einrichtungen aus“, ergänzt Thomas Wolf, Filialleiter der Büdericher Niederlassung.

Der direkte Kontakt zwischen Mitarbeitern und Kunden stehe besonders im Vordergrund, so Jochen Klougt: „Die Nähe zu den Kunden ist unsere Stärke.“ Und so gibt es für persönliche Gespräche auch diskrete Besprechungsräume. Auf großen Flachbildschirmen sollen Kunden dort den Beratungsgesprächen auch visuell besser folgen können. Die Tische sind höhenverstellbar, sodass die Gespräche im Sitzen und Stehen stattfinden können. Neu sind auch die barrierefreien Schließfächer im Erdgeschoss. Hinzu kommt ein Geldautomat mit Einzahlfunktion, der auch mit einem Rollstuhl unterfahrbar ist. Auch Nachhaltigkeit war ein wichtiges Thema bei der Modernisierung der Filiale. Anfang 2022 wird noch eine Photovoltaikanlage aufgebaut. „Das war innerhalb der fünf Wochen leider nicht möglich“, bedauert Klougt.

Mit der Filialwiedereröffnung geht die Sparkasse-Neuss gegen den Trend. Wegen Covid-19 waren zeitweise über zwei Drittel aller Bankfilialen geschlossen. Das hat dazu geführt, dass viele Kunden ihr Bankverhalten geändert haben. Die Häuser aller Sektoren haben angekündigt, ihre Filialnetze weiter auszudünnen. Bis Ende des Jahres soll die Anzahl der Filialen um mindestens drei Prozent, das sind weitere 1000 Filialen, abnehmen. Auch im Bereich Meerbusch macht sich das bemerkbar. „Die Volksbank Meerbusch hat mittlerweile mit der Volksbank Mönchengladbach fusioniert und zieht sich sukzessive aus dem Geschäftsgebiet Meerbusch heraus. Die Volksbank Krefeld hat sich aus Lank verabschiedet, und die Commerzbank in Osterath ist auch weg“, berichtet Wolf. Die hiesige Zweigstelle der Sparkasse sei ein wichtiger Standort, so Jochen Klougt. Die Nutzung der Filiale an der Dorfstraße habe in den vergangenen Jahren nicht stark abgenommen, daher sei es wichtig gewesen, in den Standort zu investieren. „Wir möchten trotz Digitalisierung weiter für unsere Kunden da sein“, sagt Wolf. Wie die Entwicklung aber weitergehe, werde die Zeit zeigen. „Die Kunden entscheiden natürlich in den nächsten Jahren, was sie möchten. Wir bieten den älteren Kunden an, dass sie in die Filiale kommen können und einen Ansprechpartner vor Ort haben. Und für die jungen Kunden haben wir die Onlinekanäle, die natürlich durch persönliche Beratung ergänzt werden können“, so Wolf.