Lokale Wirtschaft Politik verabschiedet Einzelhandelskonzept
Die Stadt wächst, und die Menschen kaufen anders ein. Darauf reagiert jetzt die Politik mit neuen Plänen für den Einzelhandel.
Das Einkaufsverhalten der Menschen ändert sich. Und Meerbuschs Bevölkerung wächst. Für die Stadt gute Gründe, ihr Einzelhandelskonzept auf einen neuen Stand zu bringen. Vor einem Jahr stellte eine Gutachterin der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) ihre Empfehlung für die Fortschreibung des Konzepts vor. Ausbaubedarf sieht sie in Büderich und Lank: Im Vergleich mit anderen Städten weisen diese Ortsteile weniger Verkaufsflächen als der Durchschnitt aus, dies führe dazu, dass Kaufkraft in andere Städte abfließe.
Im Planungsausschuss verabschiedeten die Parteien nun den Vorschlag der Stadt. Dieser weicht in einigen Punkten von der Empfehlung des Gutachtens ab. Dieses weist den Dr.-Franz-Schütz-Platz als „Potenzialfläche“ aus. „Der Grundstückszuschnitt und die Größe bieten Potenzial für Neuansiedlungen an dem Standort“, heißt es. In der Vorlage der Stadt wird dies deutlich zurückhaltender formuliert. „Die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz wird nicht in Gänze ausgeschlossen, soweit im Rahmen einer Bürgerbeteiligung die Ansiedlung eine Vollsortimenters mitgetragen wird.“
Michael Assenmacher, Technischer Beigeordneter, kann sich nicht so recht vorstellen, wie auf dem Platz, der als Schützenplatz genutzt wird, ein Lebensmittelmarkt gebaut werden kann. „Das ist schwierig.“ Möglicherweise könnte aber eine Tiefgeschossebene dazu genutzt werden. Für die Gestaltung des Dr.-Franz-Schütz-Platzes hatten sich die Politiker bereits vor einigen Wochen dafür ausgesprochen, ein integriertes Handlungskonzept zu entwerfen. Sie wünschen sich, dass dazu Bürger und die verschiedenen Interessensgruppen sich darüber austauschen, wie sie sich für die Zukunft eine bessere Gestaltung und Nutzung des Platzes vorstellen. Inwiefern dann auch Einzelhandel dort gewünscht ist, werde sich zeigen, so der städtische Beigeordnete.
Für Osterath hatte das Gutachten empfohlen, das Zentrum mit Sortimenten der Nahversorgung zu sichern. Als Konsequenz sollte an nicht integrierten Standorten das Angebot nicht erweitert werden. Die Stadt greift diese Anregung auf und möchte den zentralen Versorgungsbereich um den Bereich Hochstraße, nördlich des Bommershöfer Weges verkleinern. Diese Einschränkung wurde von UWG und Linke abgelehnt. „Warum soll man das Gebiet begrenzen, wenn doch mehr Einwohner nach Osterath kommen?“, gibt Marc Becker von Linke/ Piraten zu bedenken. Die UWG lehnt es als einzige Partei ab, für den Dr.-Franz-Schütz-Platz die Möglichkeit eines Lebensmittelmarkts vorzusehen.
In Lank-Latum nimmt die Stadt Meerbusch Abstand davon, die Parkfläche des Krankenhausgelände als mögliche Fläche für einen Lebensmittelmarkt umzuwidmen. In Strümp entsprechend die Parkplatzfläche Osterather Straße/ Fritz-Wendt-Straße. Die Stadt wird die Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts öffentlich auslegen, so dass betroffene Händler und Verbände dazu Stellung nehmen können.