Stadtplanung Architekten arbeiten Ideen für Böhler II aus
Für die Zukunft sind Wohngebäude, Geschäfte und mehr auf dem Areal Böhler geplant. Vor der Planung steht ein Ideenwettbewerb.
Dass das Gelände des Areal Böhler weiter bebaut werden soll, ist seit Längerem klar. Im Planungsausschuss beschlossen die Politiker nun die Aufstellung des Flächennutzungsplans für das Areal Böhler II. Der Investor der etwa zwölf Hektar großen Fläche ist damit am Zug, einen Text für die Auslobung eines Gestaltungswettbewerbs zu verfassen. Dann berät die Politik darüber und bringt ihre Wünsche ein. „Wir möchten gerne einen Kindergarten und einen Grundschulstandort auf dem Grundstück“, sagt Michael Assenmacher, Technischer Beigeordneter.
Der neue Eigentümer eines erheblichen Teils der Flächen des Gebiets strebt in Zusammenarbeit mit der Politik und der Verwaltung eine Mischung aus Wohnen, Geschäften, Gewerbe, sozialen Einrichtungen sowie Wasser- und Grünflächen an. Die Grenzlage zu Düsseldorf macht eine enge Absprache mit der Landeshauptstadt erforderlich. Das betrifft insbesondere den Trassenverlauf der geplanten U-Bahn-Linie 81. „Wie viel Platz benötigt die Rheinbahn, wo sind die Haltestellen?“ – diese und andere Fragen wird Assenmacher bei einem Termin mit Düsseldorfs Verkehrsdezernentin Klaudia Zuschke im März ansprechen. Bereits vor gut drei Jahren hatte das Amt für Verkehrsmanagement einen groben Plan vorgestellt.
Die Planung der U-Bahn-Trasse könnte sich noch Jahre hinziehen
Allerdings änderten sich zwischenzeitlich die Pläne. Gegen den Bau der Linie, die den Düsseldorfer Flughafen mit dem Neusser Hauptbahnhof verbinden soll, wurde außerdem Klage eingelegt. Bis die Landeshauptstadt mit den Planungen so weit fortgeschritten ist, dass die Trasse feststeht, kann es also noch einige Jahre dauern. „So lange können wir nicht warten“, stellte Assenmacher klar. Die U 81 soll in jedem Fall über die Böhlerstraße und die Kevelaerer Straße sowie den Handweiser fahren. Für die Planung des Areals soll deshalb Fläche für die Trasse freigehalten werden.
Der Gestaltungswettbewerb soll in zwei Phasen verlaufen. Der Investor möchte 15 Architekturbüros einladen, ihre Ideen für das Gelände zu präsentieren, fünf davon kann die Stadt Meerbusch auswählen. In einer zweiten Phase sollen die fünf Büros mit den interessantesten Entwürfen ihre Ideen für das Areal weiter ausarbeiten und vertiefen. „Das wird ein spannender Prozess“, ist sich Assenmacher sicher.
Spannend könnte auch die Frage werden, wie schnell die Stadt Meerbusch und der Investor sich auf einen gemeinsamen Auslobungstext für den geplanten Ideenwettbewerb einigen können. Denn die Politik wird den Entwurf des Investors diskutieren und ihre eigenen Vorstellungen einbringen. In der Vorlage ist zu lesen, welche Mischung sich der Projektentwickler konkret wünscht: Den Anteil an der Gesamtfläche von Einfamilienhäusern setzt er bei etwa 18 Prozent an, den für Mehrfamilienhäuser bei 19 Prozent. Nach ersten Vorüberlegungen machen die Gewerbeflächen rund 14 Prozent aus, öffentliches Grün und Gewässer sollen 23 Prozent der Gesamtfläche des Areals betragen. Außerdem können Beherbergungsbetriebe angesiedelt werden. Die Politik könne zudem angeben, ob geförderter Wohnungsbau auf dem Gelände gewünscht ist.
Falls die Einigung zügig verlaufe, könnte der Siegerentwurf noch im Laufe dieses Jahres präsentiert werden, erklärt Assenmacher. Wer der Investor genau ist, das wurde bislang noch nicht öffentlich bekannt gemacht. Nach Angaben der Stadt stammt er aber aus der Region.