Kinderbetreuung in Meerbusch Auf gewundenen Pfaden zur Kita-Gründung

Die Quereinsteigerinnen Andrea Grasmugg und Nathalie Ries haben die Palette der „Kinderblick“-Kitas erweitert.

Andrea Grasmugg und Nathalie Ries (v. l.) stellen die neuen Kita-Räume vor.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die „Kinderblick“-Gründerinnen Andrea Grasmugg und Nathalie Ries erweitern ihr Engagement in Meerbusch mit neuen Einrichtungen im Stadtteil Osterath. Ihre erste Kita ging 2013 an der Düsseldorfer Luisenstraße an den Start. Es folgten weitere Eröffnungen in Büderich, Ratingen, Lintorf, Mettmann und abermals Düsseldorf.

„Kinderblick“ mal neun – eine stramme unternehmerische Leistung der beiden Frauen. Die doppelte Niederlassung in Osterath verdanken die Geschäftsführerinnen der Initiative von Peter Soliman, Besitzer der Immobilie an der Fußgängerzone. Als er hörte, dass „Kinderblick“ eine geeignete Fläche suchte, bot er gleich zwei freigewordene Räumlichkeiten unter einem Dach an und trieb darüber hinaus die Umbaumaßnahmen zügig voran, damit ein schneller Bezug möglich wurde. „Wir lernten ihn als tatkräftigen Unterstützer unserer Arbeit kennen“, sagt Andrea Grasmugg: „Deshalb schlugen wir ein, trotz der hohen Investition. Aber auch, weil wir wussten, dass in Osterath, wo sehr viel gebaut wird, ein großer Bedarf an Kitas besteht.“

Die 19 Plätze sind
bereits jetzt ausgebucht

Offenbar eine gute Entscheidung. Denn im Handumdrehen waren die 19 Plätze ausgebucht, die Warteliste reicht mittlerweile bis in den Sommer. Und schon beim Start kam es zu einer bisher einmaligen Kooperation mit der Stadt. Sollte eine der in Meerbusch tätigen Tagesmütter einmal wegen Erkrankung ausfallen, müssen sich die Eltern keine Sorgen machen. Denn dann übernimmt „Kinderblick“ die Betreuung der Kleinen.

Die Gründerinnen gelangten auf verschlungenen Wegen und aus anderen Berufen kommend zu ihrem heutigen Engagement in der Kinderbetreuung. Nathalie Ries absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten und sammelte anschließend Erfahrungen in Kanzleien und im Einzelhandel, bevor sie sich als systemische Kinder- und Jugendtherapeutin und Elternberaterin ganz den Kindern und Familien zuwandte. Andrea Grasmugg, Diplom-Kauffrau und staatlich geprüfte Fremdsprachenkorrespondentin, war zuvor kaufmännische Leiterin im familieneigenen Unternehmen in Meerbusch, bis sie den Wunsch nach einer anderen Ausrichtung verspürte: „Wenn man in der Wirtschaft arbeitet, kommt einem manchmal die Sinnhaftigkeit abhanden.“

Über diverse Fortbildungen im pädagogischen Bereich (Tagespflege, Ipsum Elternberatung frühe Kindheit, Safe Mentoren-Ausbildung) trafen sie schließlich aufeinander, wurden schnell Freundinnen und letztendlich Geschäftspartnerinnen. Mit viel Idealismus und der gleichen Motivation konzentrierten sie sich auf die frühkindliche Phase. „Wir hatten den Ehrgeiz, ein inhaltlich qualitätvolles Konzept zu entwickeln“, berichtet Nathalie Ries, „ein Rundum-Paket für Kleinkinder und Eltern, das sich an natürlichen Bedürfnissen orientiert.“

So setzten die beiden schließlich ihre Vision mit viel Leidenschaft um. Weil die Tagespflege zunehmend Raum einnahm und ihnen große Freude machte, konzentrierten sie sich ganz auf diesen Bereich und gaben die begleitenden Kurse zumindest vorerst auf. Es sollte auch noch Zeit für die eigenen Familien bleiben.