Auftritt beim Kirschblütenfest Frauenchor feiert sein 40-jähriges Bestehen
Die Sängerinnen aus Meerbusch treten am Sonntag beim Kirschblütenfest auf.
Gertrud Bogie, Helga Piontkowsky und Hannelore Ungewitter sind sich einig: „Singen hält jung und flexibel, es befreit.“ Die drei Damen gehören zu den Mitgliedern, die am 7. März 1979 bei der Gründung des Meerbuscher Frauenchors dabei waren und zählen heute zu den knapp 40 Sängerinnen zwischen 45 und 84 Jahren.
„Alle schätzen die Gemeinschaft. Zudem haben wir jede Freiheit bei der Auswahl der Literatur. Zu unserem Repertoire gehört klassisches, säkulares und religiöses Liedgut in mehreren Sprachen. Dazu zählen Musicals, Schlager, Popsongs und Volksmusik aus aller Welt“, erklärt Sibylle Höfler-Kamp, erste Vorsitzende. „Deutsche Volksmusik wie ‚Am Brunnen vor dem Tore‘ ist vor allem bei unseren Sängerinnen aus Japan sehr beliebt“, so Chorleiterin Annette Boege. Sie nimmt diejenigen an die Hand, die sich für eine Mitgliedschaft interessieren. Nach dem Kennenlernen und der ersten Probe prüft sie „unter vier Augen“, welche Stimmlage infrage kommt. Chorerfahrung ist nicht erforderlich: „Manche wollen einfach nur mal zuhören und sind schnell infiziert. Das ist gut, denn Mitsängerinnen und auch passive Mitglieder als Förderer sind immer willkommen.“
Ein Druckfehler führte
zur Gründung des Chors
Gertrud Bogie, zweite Vorsitzende und seit gut 20 Jahren im Vorstand, erinnert sich, dass es früher sehr viel schwieriger war, Sängerinnen zu gewinnen: „Vor 40 Jahren gingen Frauen abends nur ganz selten allein aus dem Haus.“ So ist auch die Gründung des Meerbuscher Frauenchors 1979 gewissermaßen auf einen Druckfehler zurückzuführen. Der Quartettverein Sängerbund 1859 und sein Chorleiter Hans Schroers suchten per Anzeige Mitglieder – fälschlicherweise war dort ‚Sängerinnen gesucht‘ zu lesen. Es meldeten sich über 30 Frauen, und so entschloss sich Schroers, mit ihnen separat zu proben. Daraus entstand der Frauenchor. „Das war ein Anfang“, so Gertrud Bogie.
Sie erinnert sich, dass früher bei „Grotenburgs“, dem heutigen Gasthaus Krone, geprobt wurde: „Im Sommer waren die Fenster geöffnet. Die Nachbarn riefen die Polizei wegen Ruhestörung. Wir mussten uns einen neuen Proberaum suchen.“ Seit 20 Jahren treffen sich die singenden Frauen – Kontakt wird auch über eine Whatsapp-Gruppe gehalten – jeweils montags von 18.45 bis 21 Uhr im Gemeindesaal der Bethlehemkirche. Gesangspädagogin Gabriela Labanda übernimmt dort das Einstimmen. Die Sängerinnen erinnern sich an Auftritte in der Kathedrale Notre Dame in Paris, an ein Konzert zur deutschen Wiedervereinigung in Eisenach, Auftritte in Prag oder die Teilnahme an der Uraufführung des Pop-Oratoriums „Luther“ mit über 3000 Stimmen in Dortmund. Zu den Höhepunkten des Chorlebens gehören Auftritte mit befreundeten Chören, eigene Konzerte, Ausflüge, Kurzreisen und geselliges Beisammensein. In diesem Jahr geht’s im Juni mit dem Schiff auf dem Rhein nach Emmerich und im Herbst wird dann auch mit befreundeten Chören unter dem Motto „Viva la Musica“ der runde Geburtstag gefeiert. „Jetzt aber proben wir erst einmal für das Kirschblütenfest mit dem Japanischen Freundeskreis am 28. April vor dem Meerbad“, freut sich Annette Boege.