Fünfkämpfer Christian Zillekens siegt in Ungarn Osterather Fünfkämpfer feiert Weltcup-Triumph

Der 23-jährige Christian Zillekens hat seinen ersten Weltcup-Sieg geholt. Früher war er beim Osterather TV.

Christian Zillekens beim Siegerjubel. Der 23-jährige Osterather hatte „nicht im Traum“ mit dem Sieg gerechnet.

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Riesenerfolg für Fünfkampfer Christian Zillekens: Der Osterather gewann jetzt den dritten Weltcup-Wettkampf der Saison im ungarischen Székesfehérvár und feierte damit nicht nur den ersten Weltcupsieg seiner Karriere, sondern auch den ersten Weltcup-Erfolg eines deutschen Pent-Athleten seit 2007.

„Das Gefühl, als Erster durchs Ziel zu laufen, war unbeschreiblich. Auf ein gutes Resultat hatte ich gehofft, aber im Traum nicht an den Sieg gedacht. Das ist der absolute Wahnsinn“, freut sich der 23-Jährige nach seinem Überraschungscoup.

Zillekens betreibt den Vielseitigkeitswettkampf bereits seit seinem siebten Lebensjahr. Zunächst begann er mit vier Disziplinen, ehe im Alter von 13 Jahren das Reiten hinzukam, das er auf dem Gut seiner Tante in Kaarst erlernte. Das Laufen trainierte beim Osterather TV, die übrigen Sportarten beim Neusser SV. Als dort sein langjähriger Trainer aufhörte, wechselte Zillekens als Achtklässler zum OSC Potsdam, für den er bis heute antritt.

Mit seinem vierten Platz vor rund einem Monat in Sofia hatte Zillekens bereits an die guten Leistungen angeknüpft, mit denen er sich 2016 für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro qualifizieren konnte und 2017 in Kairo Vizeweltmeister in der Staffel wurde. Doch nach einem enttäuschenden Vorjahr war der Osterather in der Weltrangliste bis auf Platz 181 abgerutscht.

Zu Beginn der aktuellen Saison musste er sogar um seinen Platz in der deutschen Mannschaft zittern. Nur wenige Wochen später ließ der Osterather in Ungarn die gesamte Weltelite hinter sich und sicherte sich den größten Einzelerfolg seiner Laufbahn. Dabei waren die Vorzeichen beim Finalwettkampf alles andere optimal: Gehandicapt von einer Handgelenksstauchung, die er sich beim Fechten im Halbfinale zugezogen hatte, blieb Zillekens beim Schwimmen unter seinem Leistungsniveau. Mit einer Zeit von 2:10,32 Minuten sortierte er sich lediglich auf dem 27. Zwischenrang ein. „Während des Rennens konnte ich überhaupt keinen Druck aufbauen“, haderte Zillekens. Doch schon beim Fechten steigerte er sich trotz seiner Verletzung am Handgelenk deutlich. 23 Siege und nur zwölf Niederlagen brachten den 23-Jährigen als zwischenzeitlichen Siebten wieder auf Tuchfühlung zur Spitze. „Ich musste mich aufgrund meiner Verstauchung auf wesentliche Aktionen beschränken, doch das hat erstaunlich gut geklappt, so dass es von Gefecht zu Gefecht besser lief“, sagt der frühere Jugend-Weltmeister.

Beim anschließenden Reiten bewies er große Nervenstärke und brachte sich mit der Maximalausbeute von 300 Punkten als zwischenzeitlicher Vierter vor dem Laser-Run in eine exzellente Ausgangsposition. In der abschließenden Disziplin lieferte Zillekens dann eine taktische Meisterleistung ab. Während des gesamten Laufs hielt er sich im Schatten der Führenden, profitierte dabei besonders von starken Serien am Schießstand. „Ich bin ohne große Erwartungen ins Rennen gegangen, wollte einfach nur meine Leistung abrufen. Doch im Verlauf habe ich gemerkt, dass ich mich in der Spitzengruppe etablieren konnte“, so Zillekens.

Auf der letzten Runde zog er am Ägypter Ahmed Elgendy vorbei und hielt auf den letzten Metern auch den sprintstarken Franzosen Valentin Prades in Schach. Mit der zweitschnellsten Zeit im ganzen Feld überquerte er schließlich mit geballter Faust die Ziellinie. „Es war ein unglaublicher Tag. Ich bin immer noch überwältigt“, so Zillekens.