Meerbuscher helfen Kindern in Bangladesch
Team der „KinderAugenKrebsStiftung“ stößt Projekte in Entwicklungsländern an.
Wenn Monika König mit Paketen beladen in die Büdericher Poststelle kommt, ist der Mitarbeiter neugierig, wohin die Reise dieses Mal geht. „Er weiß, dass unser Stoff-Elefant Elli in den Paketen ist. Das Kuscheltier geht an kranke Kinder in aller Welt“, erzählt die Gründerin der „KinderAugenKrebsStiftung“ KAKS.
Elli hat ein herausnehmbares Auge — und genau das haben Kinder, bei denen ein Retinoblastom — ein bösartiger Tumor in der Netzhaut des Auges — erkannt und behandelt wurde, ebenfalls. „In den Industriestaaten liegt die Überlebenschance bei über 90 Prozent. In den Entwicklungsländern sind es nur unter 50. Das möchten wir ändern“, betont Monika König, die mit ihrem ebenfalls bei KAKS aktiven Mann Gregor in Büderich lebt.
Von hier werden diverse Aktionen gestartet, beispielsweise eine enge Kooperation mit dem International Council of Opthalmology (Augenheilkunde), die die Vergabe von Fellowships an Ärzte ermöglicht: „Von diesen Stipendien für eine ärztliche Weiterbildung profitieren bisher zehn Ärzte“, sagt Monika König.
Außerdem wurden in zwei der sogenannten „am wenigsten entwickelten Ländern“, in Nepal und Bangladesch, eigene Entwicklungsprojekte initiiert. „Fortbildung der Ärzte ist der erste Schritt“, sagt Monika König. Gemeinsam mit ihrem Team, zu dem die Meerbuscher Stefanie von Holtzendorff, Pamela Danhäuser-Hussein, Alexandra Everke, Mona Butt und Tobias Stupp (Professor der Augenheilkunde) gehören, versucht sie, erkrankten Kindern in den ärmsten Ländern der Welt eine Chance zu geben. Der Einsatz erfolgt ehrenamtlich: „Finanziert werden die Projekte durch Spenden. Es ist viel Basisarbeit erforderlich. Wir sind keine ‚schicke‘ Stiftung, hier wird Engagement gefordert.“
Die Meerbuscher Henrike und Paul Fink waren jetzt dabei, als die Königs nach Bangladesch flogen und auch ein Krankenhaus in Chittagong am Golf von Bengalen besuchten: „Wir waren die ersten Europäer, die diese Klinik betreten haben. Es herrschen unglaubliche Zustände. Es ist das Grauen, in dem Kinder gegen den Krebs kämpfen. Ein Mundschutz war nicht zu bekommen. Im ganzen riesigen Krankenhaus gibt es nur zwei.“ Aufklärungskampagnen sollen Hilfe bringen. „700 Euro für eine Chemotherapie können einem Kind in Bangladesch das Leben retten“, hofft Monika König auf weitere Paten, die diese Summe übernehmen.
Sie betont, dass es nicht nur beim Verschicken der Elli-Pakete wichtig ist, auf die Bestimmungen des Empfängerlandes zu achten: „Alle Projekte in den Entwicklungsländern müssen streng individuell behandelt werden.“
In Nepal beispielsweise liegen die Fakten anders. Während die krebskranken Kinder in Bangladesch keinerlei Unterstützung erhalten, fühlt sich der Staat Nepal verantwortlich. „Aber die geographische Lage macht alles sehr schwierig“, sagt König. Trotzdem sind auch dort die Ärzte, die in den Genuss einer Fortbildung kommen, „Feuer und Flamme“. Monika König und viele der KAKS-Helfer kennen einige der Ärzte persönlich: „Sie sind alle sehr ehrgeizig.“
Elli aber geht von Meerbusch aus nicht nur nach Nepal und Bangladesch. Auch Kinder in Deutschland, Südafrika, Kanada und den USA freuen sich über das Kuscheltier.