NRW Hilfe fürs Katastrophengebiet
Meerbusch · Vier Elektrotechniker unterstützen ihre Kollegen in Euskirchen beim Wiederaufbau der Infrastruktur. Die Belegschaft spendet mehr als 11.000 Euro für die Betroffenen.
(Red) Ein Hilferuf aus der Eifel erreichte die Stadtwerke Meerbusch am Sonntag, 18. Juli. Der Energieversorger aus Euskirchen, die e-regio GmbH & Co. KG, schrieb: „Bei dem Unwetter von Mittwoch ist neben zahlreichen Stationen und Versorgungsanlagen auch unser Firmenstandort in Kall stark zerstört worden. Wir bauen also gerade sowohl unsere eigene als auch die öffentliche Infrastruktur wieder auf. Um die große Anzahl an Hausanschlüssen zu kontrollieren, können wir Unterstützung von Netzbetriebsmonteuren dringend gebrauchen.“
Diese Nachricht löste bei den Mitarbeitern der Stadtwerke Meerbusch eine Welle der Empathie aus. Schnell fanden sich Freiwillige, die Unterstützung anboten. Von Mittwochvormittag an waren vier Stadtwerker in Euskirchen im Einsatz: Martin Bialkowki, Markus Harings, Kai Vedder und Dirk Wilms. Ausgestattet mit eigenen Montagefahrzeugen überprüften sie dort die Hausanschlusskästen und Unterverteilungen in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten.
Stadtwerke stehen bei
weiteren Hilfsgesuchen bereit
Lars Lohrberg, technischer Leiter bei den Stadtwerken, ist stolz auf sein Team: „Es war gar keine Frage, dass wir helfen. Und mit Martin, Markus, Kai und Dirk haben wir sehr versierte und kompetente Fachkräfte nach Euskirchen schicken können.“ Telefonisch meldete sich Martin Bialkowski aus dem Krisengebiet und berichtete, „sehr herzlich von den Kollegen empfangen und bestens versorgt“ worden zu sein. Er lobte zudem das effektive Krisenmanagement. „Es ist ein gutes Gefühl, den Menschen hier in der aktuellen Notlage helfen zu können“, so Bialkowsi. Vorerst war eine Unterstützung bis Freitag geplant. Ob ein weiterer Einsatz in Euskirchen oder für andere Netzbetreiber in den kommenden Wochen notwendig wird, machen die Stadtwerke von den Anforderungen der jeweiligen Energieversorger abhängig. „Wir stehen in jedem Fall bereit“, sagt Lohrberg.
Während sich die Kollegen aus der Technik auf ihren Einsatz in Euskirchen vorbereiteten, wurde im Betriebsrat und Kollegenkreis über weitere Unterstützung diskutiert. Viele Mitarbeiter hatten sich zuvor schon privat engagiert, Sach- oder Geldspenden geleistet oder sich bereits am Wochenende nach den Überschwemmungen beispielsweise als Freiwillige des Technischen Hilfswerks auf den Weg gemacht, um vor Ort zu helfen. Trotzdem war das Bedürfnis groß, noch mehr zu tun. In einer internen Umfrage entschied die Belegschaft, dass sie spenden möchte. Betriebsratsvorsitzender Patrick Paulsen sagt: „Der Vorschlag hat bei uns einen großen Zuspruch ausgelöst.“ Nun gehen 11 387,50 Euro an das „Aktionsbündnis Katastrophenhilfe“. Stadtwerke-Geschäftsführer Tafil Pufja freut sich über das Engagement. „Ich bin stolz, wie schnell und unkompliziert von Kolleginnen und Kollegen sowohl konkrete Hilfe als auch finanzielle Unterstützung auf den Weg gebracht wurde. Allen Betroffenen wünsche ich Mut und Kraft, um die Krise zu bewältigen.“