Neue Böhlerstraße, altes Stau-Übel
Die Verkehrssituation rund um die neue Straße zwischen Düsseldorf und Büderich hat sich auch zwei Wochen nach deren Freigabe nicht entspannt. Noch bis Anfang Juli ist Geduld gefragt.
Hunderte von Autofahrern sind jeden Tag genervt: Sie stehen rund um die neue Böhlerstraße schwerpunktmäßig morgens und abends im Stau. Eigentlich sollte das 700 Meter lange Straßenstück den Verkehr vor allem an der Marienburger Straße entlasten. Daraus wird im Moment noch nichts. Das liegt vor allem an den Asphaltarbeiten auf der Düsseldorfer Straße. „Die werden erst Ende nächste Woche beendet sein,“ sagen die Baustellen-Experten. Dann hoffen alle, dass sich die Situation entspannt.
Stellungnahme der Stadtverwaltung
Ein weiterer Grund für die Staus an allen Kreuzungs-Ecken ist die Ampelschaltung. Im Moment ist sie so gesteuert, dass nur vier, maximal fünf Autos auf einen Schwung durchfahren können. Ob sich die Ampelsteuerung ändern lässt, wird im Moment bezweifelt.
Das grundlegende Problem ist, dass der Verkehr aus vielen unterschiedlichen Richtungen geleitet werden muss: einmal aus Richtung des Handweisers, dann von der Autobahn kommend, dann von der neuen Böhlerstraße sowie aus Büderich kommend. Diese Kreuzung bildet einen hoch-komplizierten Verkehrsknotenpunkt, bei dem flüssiges Fahren sich eigentlich von Grund auf ausschließt.
Und genau das stört die Autofahrer, die sich zurzeit in Scharen sowohl im Rathaus Meerbusch als auch in Düsseldorf beschweren. Die Experten dort können nur sagen: „Das Problem ist bekannt, es ändert sich nächste Woche, wenn die Baustelle an der Düsseldorfer Straße fertig ist.“ Das heißt: Anfang Juli.
Wäre es also besser gewesen, die Böhlerstraße nicht am 4. Juni, sondern am 2. Juli offiziell freizugeben, um dieses Chaos zu verhindern? Darauf mag so recht keiner antworten. Schließlich hatten beide Seiten rund 15 Jahre drauf gewartet, dass die Straße nun endlich befahrbar ist. Beide Städte hatten immer wieder diskutiert, bis es letztendlich zum Spatenstich und zur Freigabe vor zwei Wochen kam.
Zu allem kommt hinzu, dass viele, die in dem Knotenpunkt unterwegs sind, noch gar nicht mitbekommen haben, dass die Böhlerstraße fertig ist, sie also eigentlich von Düsseldorf nach Meerbusch oder Neuss und umgekehrt schneller kämen. Volker Paulat aus der städtischen Pressestelle des Düsseldorfer Rathauses: „Neue Verkehrsführungen brauchen immer eine bestimmte Zeit, bis sich alle an den neuen Weg gewöhnt haben.“
Zu Irritationen führt auch noch, dass auf der Böhlerstraße eine Rechtsabbiege-Markierung fehlt: Von der Böhlerstraße kommend kann man auf zwei Spuren nach links Richtung Handweiser oder Autobahn abbiegen, aber auch die rechte Spur führt auf die Autobahn, und eben auch nach Büderich. „Das erkennt nur kaum jemand“, hat Matthias Unzeitig aus der Meerbuscher Stadtverwaltung festgestellt. Die Stadt Düsseldorf will seiner Kenntnis nach die Markierung aber nicht mehr nachsetzen.